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Aufschub bei Cessna SIDs

Die massiven Proteste der Allgemeinen Luftfahrt zeigen Wirkung: Das Bundesverkehrsministerium verspricht einen Aufschub bei den Fristen zur Durchführung der aufwändigen Cessna SIDs.

Von Redaktion
Tragflächenaufhängung einer C172
Tragflächenaufhängung einer C172 Christina Scheunemann

Verbände, Luftfahrtpresse, Wartungsbetriebe und Piloten haben in den letzten Wochen eine massive Protestwelle gegen das Vorgehen des Luftfahrtbundesamts (LBA) bei der Auslegung der Wartungsvorschriften für ältere Cessna-Modelle angeschoben. Sie zeigt nun Wirkung: Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) hat nun angekündigt, nächste Woche eine neue Verfahrensweise im Umgang mit den SIDs (Supplemental Inspection Documents) zu veröffentlichen. Wie das fliegermagazin zuletzt in seiner Ausgabe #6.2014 berichtete, legt das LBA die Vorschriften besonders streng aus und verpflichtet Halter der gängigen Cessna-Muster zu Inspektionen, die viele tausend Euro kosten können. Die EASA und viele Mitgliedsstaaten sind sehr viel weniger streng, sodass wir zuletzt mit der AOPA-Germany zum Ausflaggen etwa nach Großbritannien geraten haben.Das BMVI will nun zwar im Kern an der umstrittenen Interpretation des Regelwerks gesthalten, aber die Fristen zur Durchführung der SIDs um ein Jahr bi zum Juni 2015 verlängern. Damit wäre für Cessnas bis 1200 Kilo MTOM das Problem vermutlich gelöst: Im Frühjahr 2015 sollen neue EASA-Wartungsvorschriften für ELA1-Flugzeuge (bis 1200 Kilo MTOM) in Kraft treten, denen zufolge der Flugzeugbetreiber über Wartungsmaßnahmen wie die SIDs selbst entscheiden kann. Allerdings bleibt die Problematik für schwerere Cessnas wie etwa die 182, 206 oder 210 bestehen. Die AOPA-Germany will sich bei der EASA weiter bemühen, eine Regelung zu finden, die tatsächlich europaweit einheitlich ist. Aus Sicht des fliegermagazins kann dies für Halter nur bedeuten, dass man keineswegs übereilt Wartungsmaßnahmen im Zusammenhang mit den SIDs durchführen sollte und sich nicht drängen lassen darf. Es ist bedauerlich, dass es immer noch nicht zu einem grundsätzlichen Umdenken beim LBA gekommen ist, was den Umgang mit den SIDs betrifft. Hier fürchtet man wohl auch rechtliche Konsequenzen und Schadensersatzansprüche von den Eignern, die die SIDs bereits für teures Geld erfüllt haben.

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