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Luftfahrt-Legende Bob Hoover ist tot

Der legendäre US-amerikanische Pilot Bob Hoover verstarb heute morgen im Alter von 94 Jahren. Hoover hat über Jahrzehnte die Menschen bei Airshows begeistert, war aber auch als Militärflieger und Testpilot bekannt.

Von Redaktion
Bob Hoover mit seiner Shrike Commander
Bob Hoover mit seiner Shrike Commander Jim Koepnick

Der stets bescheiden und zurückhaltend auftretende Hoover galt als einer der besten Piloten der Welt. Jimmy Doolittle, bekannt durch den Luftangriff auf Tokio, bezeichnete ihn einst als „the greatest stick-and-rudder man who ever lived“. Mit der eigentlich für Passagierflüge entwickelten Kolben-Twin Shrike Commander zeigte er eine Airshow-Performance, die durch ihre Eleganz und Ruhe bestach und mit Segelkunstflug bei abgeschalteten Motoren endete. Berühmt ist das Video, bei dem er sich während einer Fassrolle ein Glas Tee einschenkt.
Im Zweiten Weltkrieg diente er als Spitfire-Pilot in Sizilien. Dort wurde er abgeschossen und verbrachte 16 Monate in einem Kriegsgefangenenlager in Barth. Die Flucht gelang ihm, indem er eine Focke-Wulf Fw 190 stahl und mit dem ihm völlig fremden Flugzeug in die Niederlande flog.
Nach dem Krieg arbeitet er mit Chuck Yeager zusammen im Bell-X-1-Programm als Testpilot sowie als Demopilot für den neuen Düsenjet F-86 Sabre. In den sechziger Jahren begann er, mit einer P-51 Mustang in Airshows aufzutreten. Die berühmteste Maschine, die er flog, trug den Namen „Ole Yeller“. Später wurde er einem breiten Publikum bekannt, als er die Aero Commander Shrike Commander in einem atemberaubenden Kunstflugprogramm vorführte.
„Wir haben einen wahren, einzigartigen Helden der Luftfahrt verloren“, sagte heute Jack Pelton, Chef der Experimental Aircraft Association (EAA), dem Veranstalter des Fly-ins in Oshkosh. Dort war Hoover oft aufgetreten und noch in diesem Jahr zu Gast. „Er war ein echter Gentlemen, stets großherzig und großzügig. Er sollte uns allen ein Vorbild sein – als Pilot ebenso wie als Mensch.“ 

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