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Akoya fliegt!

Im April wurde das französische Amphibium auf der AERO noch ungläubig bestaunt. Ende August ist es zum Erstflug gestartet

Von Redaktion

»Fliegt so was überhaupt?« Manche Besucher der AERO 07 glaubten, dass es sich bei dem futuristisch aussehenden Gerät nur um eine Designstudie handelte. Dabei hatte Hersteller Lisa Airplanes in Friedrichshafen stets betont, dass man im Mai zum Erstflug starten werde. Nun ist es August geworden: Am 22 8. hob der Exot vom Flugplatz Aix-Chambéry zum Jungfernflug ab. Am Steuer saß Testpilot Gérald Ducoin. Dem Erstflug vorausgegangen war eine zweimonatige intensive Tastphase, in welcher der Zweisitzer bereits abgehoben hatte. Dabei wurden unter anderem die Motorkühlung, das Highspeed-Rollverhalten, Abheben, Landen sowie die Ruderwirkung getestet. Am 22. August wagte Ducoin dann eine ganze Runde, die am Firmensitz vorbei wieder zum Flugplatz zurückführte. Der erfahrene Hubschrauber- und Flächenflugzeug-Pilot (mehr als 3500 Stunden auf 50 Typen) war dabei über 15 Minuten in der Luft. Ducoin: »Der Jungfernflug bestätigte das sehr gutmütige Flugverhalten der Akoya. Natürlich müssen wir den Rahmen der Flugerprobung jetzt erweitern – diese ersten Ergebnisse stimmen mich aber sehr zuversichtlich, was die erwarteten Flugleistungen betrifft. Es war für mich eine große Genugtuung, dieses sehr innovative Flugzeug zu fliegen.«Der Jungfernflug ist der erste Meilenstein im Akoya-Realisierungsprozess, der im Januar 2006 begann. Diese äußerst kurze Entwicklungszeit war dank eines zwölfköpfigen Teams und 50 französischen Industriepartnern möglich. Davor war man zwei Jahre lang damit beschäftigt, den Businessplan auszuarbeiten, das Team zusammenzustellen sowie Partner in technischer, industrieller und finanzieller Hinsicht zu gewinnen. Die nächsten Tests werden dem Verhalten auf Wasser und Schnee gelten. In die Erprobung einbezogen sind auch die komplexen Systeme: Ski, Hydrofoils (Stummelflügel für den Einsatz auf Wasser) flexible Textil-Landeklappen, beiklappbarer Flügel, Rettungssystem und so weiter). Die ersten Exemplare sollen innerhalb von 16 Monaten ausgeliefert werden. Bis Ende 2008 will Lisa Airplanes 15 Akoya bauen, im Jahr darauf 30. Beabsichtigt ist, das Flugzeug sowohl für die amerikanische LSA-Klasse zu zertifiziert als auch auf dem europäischen UL-Markt anzubieten. Das mit einem Rotax 912 S (100 PS) ausgerüstete Land-Wasser-Schnee-Amphibium soll eine Reichweite von 1500 Kilometern und eine Maximalgeschwindigkeit von 300 km/h erzielen. Dank Hydrofoils und Einziehfahrwerk, so der Hersteller, blieben die Highperformance-Qualitäten auch beim Wassereinsatz erhalten.  

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