News

/

Vulcan-Bomber wieder in der Luft

Es war eine wirkliche Herausforderung, die sich der 1997 gegründete Verein »Vulcan to the Sky Trust« (VST) gestellt hatte – einen ehemaligen Vulcan Bomber der Royal Air Force flugfähig zu restaurieren und ihn in diversen Airshows dem staunenden Publikum zu präsentieren. Ein Vorhaben, das zwischenzeitlich aus finanziellen Gründen bedroht war und nur durch großzügige Spenden und eine Lotterie gerettet werden konnte.

Von Redaktion

Der Vulcan Bomber ist ein Kind des kalten Krieges. Als die erste Maschine im Juli 1956  ausgeliefert wurde, bestand ihre Aufgabe in der nuklearen Vergeltung. Als diese Aufgabe den Atom-U-Booten der britischen Marine übertragen worden war, setzte man sie als konventionellen Bomber ein. Der einzige »scharfe« Einsatz bestand in der Bombardierung Port Stanleys während des Falklandkrieges. Danach wurden die Vulcans aufs Altenteil geschoben, ihre Aufgaben übernahmen GR1-Tornados. Als letzte wurde die Vulcan mit der Kennung XH558 außer Dienst gestellt. Und eben diese sollte sich nach dem Willen des VST wieder in die Lüfte erheben und sich am britischen (und europäischen) Himmel zeigen. Bis dahin war viel Arbeit zu leisten, auch mussten diverse Klippen umschifft werden. Am 19. Oktober dieses Jahres  war das geschafft. Die XH558 startete von ihrer Heimatbasis Bruntingthorpe zu einem 40-minütigen, zweiten Jungfernflug. Die Freude beim VST und der Vulcan Operating Company (VOC) war groß, auch wenn das eigentliche Ziel des Vereins nicht erreicht worden war: die Teilnahme an den Feierlichkeiten zur Erinnerung an den Falklandkrieg.Doch der erfolgreiche Erstflug nach der Restaurierung ist nur ein erster Schritt. Noch operiert der ehemalige Bomber unter der Obhut der Marshall Aerospace of Cambridge; für den weiteren Betrieb ist jedoch der Segen der britischen Luftfahrtbehörde CAA erforderlich. Das bedeutet, dass dem Veteranen noch ein umfangreiches Zulassungsverfahren bevorsteht. Und letztlich ist der Betrieb für den ehemaligen Bomber nicht gerade billig; die jährlichen Betriebskosten werden auf 1,6 Millionen britische Pfund geschätzt. Trotzdem ist man beim VST zuversichtlich und hofft, die Vulcan im nächsten Jahr auf diversen Airshows präsentieren zu können. Bleibt zu hoffen, dass sie auch am deutschen Himmel zu sehen sein wird.

Schlagwörter
  • Aktuell