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Oldtimer-Spektakel auf der Hahnweide

Von 13. bis 15. September kamen die Fans historischer Flugzeuge am Nordrand der Schwäbischen Alb voll auf ihre Kosten: Rund 370 Oldtimer waren bei der traditionsreichen Veranstaltung am Boden und in der Luft zu sehen.

Von Redaktion
Hunderte von Oldtimern, tausende von Zuschauern: Die
Hunderte von Oldtimern, tausende von Zuschauern: Die "Hahnweide" ist ein Festival der Luftfahrtgeschichte Robert Kapper

Drei Jahre mussten die Besucher des Oldtimertreffens auf der Hahnweide warten, bis es wieder soweit war. Am vorigen Wochenende wurden sie reichlich belohnt. Nirgendwo sonst in Europa sind bei einer Veranstaltung so viele historische Maschinen versammelt. Entsprechend groß war der Andrang: Nach Schätzung der Organisatoren von der Fliegergruppe Wolf Hirth kamen bis zu 50 000 Zuschauer zur „Hahnweide 2019“. Bekannt ist der Flugplatz bei Kirchheim unter Teck vor allem als Segelflugzentrum mit glorreicher Historie. Schon in den zwanziger Jahren betrieb man hier Segelflug, ab 1938 produzierte der Sportflugzeugbau Schempp-Hirth in Kirchheim, Teilhaber war der berühmte Pilot und Konstrukteur Wolf Wirth. Als Reminiszenz an die Zeit, als Segelflugzeuge aus Holz und viele noch offen waren, bot das Fliegende Museum Hahnweide zahlreiche Kostbarkeiten auf: SG-38, Kranich 2, Minimoa, Grunau Baby, Slingsby T21, SHK … Auf Höhe geschleppt kreisten gleichzeitig zwölf historische Segler über der Hahnweide. Einen krassen Kontrast zum Programmpunkt „Faszination Segelflug“ bildeten die Warbirds aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Vorgeflogen wurden P-40, Mustang, Thunderbolt, Yak 3, 9 und 11, Bf 109 (Buchón), Hurricane, Spitfire und Sea Fury. Letztere verkörpert die höchste Entwicklungsstufe der Propellerjäger – danach kamen die Jets. Mit ihrem 2480 PS leistenden Bristol Centaurus, einem 18-Zylinder-Doppelsternmotor, ließ die Sea Jury die Luft über dem Veranstaltungsgelände beben. Als Zielschlepper wurde das Muster in den sechziger Jahren auch von der deutschen Luftwaffe betrieben, das vorgeflogene Exemplar gehörte dazu. Zu den Exoten der diesjährigen „Hahnweide“ zählten Flugzeuge wie Curtiss Robin oder Kinner Sportster der Antique-Aeroflyers aus Mengen, zu den populären Oldtimern die zahlreichen Bücker Jungmann, Stampe oder Stearman – allein über hundert Doppeldecker waren gekommen. Ganz besondere Leckerbissen hatte der Schwede Mikael Carlson mitgebracht. Der Flugzeugsammler und -Restaurator präsentierte eines der ältesten noch fliegenden Muster, eine Blériot XI von 1909, sowie seinen Nachbau des Focker-Dreideckers Dr.1. Ebenfalls als Nachbau legte die Junkers F 13 einen bestaunten Auftritt hin. Begonnen als Rimowa-Projekt wird der Typ heute von der schweizerischen Junkers Flugzeugwerke AG in Kleinserie gefertigt. Einer der Wahnweide-Höhepunkte: die Me 262 der Messerschmitt Stiftung. Zwar handelt es sich auch hierbei nicht um ein Original, aber die Show war perfekt, als der Nachbau des ersten in Serie gefertigten Strahlflugzeugs der Welt an der Teck seine Runden drehte. Gestartet war die „262“ in Manching, wo die Stiftung zu Hause ist. Nach mehreren Überflügen kehrte sie an ihre Homebase zurück – Start und Landung auf dem Kirchheimer Grasplatz hätten den Jagdbomber überfordert. Am Sonntag kam es gegen 13.30 Uhr zu einer Bodenkollision zwischen zwei Besucherflugzeugen, bei der alle vier Insassen verletzt wurden. Der Veranstalter brach den Flugbetrieb daraufhin ab.     Eine große Reportage über das Oldtimertreffen erscheint in fliegermagazin #11.2019, das ab 22. Oktober im Handel ist.

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