NEWS

Wie nehme ich Audio und Funk im Cockpit auf?

Das fliegermagazin hat wieder einen neuen Praxis-Tipp: Wir sagen, wie Tonaufnahmen im Cockpit gelingen. Denn das ist gar nicht so schwer!

Von Thomas Borchert
Audio und Funk im Cockpit aufnehmen
Für Tonaufnahmen, kann man sich ein kleines Mikro mit in die Ohrmuschel eines Headsets legen.

Videoaufnahmen im Flug sind beliebt, aber der Ton ist oft ein Problem. Nutzt man das in Kamera oder Smartphone integrierte Mikro, ist nur Motorlärm zu hören. Viel schöner wäre es jedoch, die Gespräche im Cockpit und im Funk aufzuzeichnen.

Doch wie nehme ich Audio und Funk im Cockpit auf? Hier kommen unsere Tipps!

Tonaufnahmen im Cockpit: Kamera über Kopfhöreranschluss mit Intercom verbinden

Erste Möglichkeit dazu: Mit Hilfe von Adaptern kann man die Kamera über einen ungenutzten Kopfhöreranschluss für Passagiere mit dem Intercom verbinden. Ansonsten lohnt die Suche nach passenden Adaptern im Zubehör- oder Online-Versandhandel. Manche Intercoms haben einen passenden Anschluss im Miniklinken-Format, neuere Geräte sogar eine Bluetooth-Funkverbindung zu diesem Zweck. 

All diese Verbindungen haben einen großen Nachteil, der erst beim Ausprobieren deutlich wird. Im Intercom herrscht vollkommene Ruhe, wenn niemand etwas sagt. Vom Motor ist nichts zu hören. Das wirkt in Videoaufnahmen sehr unnatürlich, weil manchmal minutenlang der Ton fehlt, obwohl jeder Zuschauer weiß, dass der Motor läuft. Man könnte die Fluggeräusche separat zum Beispiel mit einem Audiorekorder aufnehmen und hinterher ins Video mischen – doch das ist sehr aufwändig. 

Headset: Ansteckmikrofon in der Ohrmuschel verstecken

Audio und Funk im Cockpit aufnehmenAudio und Funk im Cockpit aufnehmen
Für Tonaufnahmen, kann man sich ein kleines Mikro mit in die Ohrmuschel eines Headsets legen.

Eine andere Option ist im Bild oben gezeigt. Im Handel sind, teils sehr günstig, kleine Ansteck-Mikrofone zu finden, die eigentlich an Hemd oder Kragen des Trägers befestigt werden. Die dafür angebrachte Klammer kann man leicht entfernen. Diese Geräte heißen auch Knopf- oder Lavalier-Mikrofon, es gibt sie für Kameras und Smartphones.

Das Mikro kann man mit in die Ohrmuschel eines Headsets legen. Wichtig: Das Kabel sollte lang genug sein, um die Bewegung der Kamera nicht allzu sehr einzuschränken. Ansonsten nimmt man den Ton getrennt auf, zum Beispiel mit einem Smartphone, und mischt ihn später beim Videoschnitt dazu.

Zur leichteren Synchronisation gibt es einen Trick: Filmen Sie zu Beginn, wie Sie in Ihre Hände klatschen – so laut, dass es das Mikro aufnimmt. Das Klatschgeräusch und die entsprechende Videosequenz lassen sich später leicht zuordnen. 

Steckt das Mikro in der Headset-Muschel, nimmt es genau das auf, was Sie auch im Flug hören: alles, was gesprochen wird, unterlegt mit einem nicht allzu lauten Fluggeräusch von Motor und Wind. Einziger Nachteil: Je nach Mikroposition kann der Lärm manchmal etwas lauter sein, die Sprache leiser – doch wie das Mikro liegt, ist schwer zu kontrollieren. 

LESEN SIE AUCH
Wissen

Praxis-Tipp: Luftdruck bei Flugzeugreifen messen

Über den Autor
Thomas Borchert

Thomas Borchert begann 1983 in Uetersen mit dem Segelfliegen. Es folgte eine Motorsegler-Lizenz und schließlich die PPL in den USA, die dann in Deutschland umgeschrieben wurde. 2006 kam die Instrumentenflugberechtigung hinzu. Der 1962 geborene Diplom-Physiker kam Anfang 2009 vom stern zum fliegermagazin. Er fliegt derzeit vor allem Chartermaschinen vom Typ Cirrus SR22T, am liebsten auf längeren Reisen und gerne auch in den USA.

Schlagwörter
  • Tonaufnahmen im Cockpit
  • Headset
  • Funken