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125 Jahre Claude Dornier

Am 14. Mai wäre der Flugzeugkonstrukteur Claude Dornier 125 Jahre alt geworden. Der Luftfahrtenthusiast, der 1884 in Kempten geboren wurde, hat die Flugszene in Deutschland und der Welt nachhaltig mitentwickelt und bestimmt. Am 24. Juli eröffnet an seiner langjährigen Wirkungsstätte in Friedrichshafen am Bodensee ein Museum das sein Leben, den sich veränderten Zeitgeist und den technischen Fortschritt in einer Ausstellung vereint. 

Von Redaktion
Senkrechtstarter Do 31 E1
Senkrechtstarter Do 31 E1 Dornier Museum

Im Jahr 1910 begann Dorniers Karriere bei der Luftschiffbau Zeppelin GmbH. Sein erster Erfolg war die Entwicklung einer „Drehbaren Langhalle für Luftschiffe“, die er am 29. September 1912 patentieren ließ. Schnell erkannte Graf Zeppelin Dorniers konstruktives Talent und verschaffte ihm eine eigene Abteilung. Ab 1917 agierte diese Abteilung als Zeppelin-Werk Lindau GmbH, später als Dornier Metallbauten GmbH mit Sitz in Friedrichshafen-Manzell. Von 1932 bis 1962 leitete Dornier sein eigenes Unternehmen – die Dornier Werke.

Richtfest im November 2008Dornier Museum
Richtfest im November 2008

Im Laufe seiner Karriere realisierte Claude Dornier eine Vielzahl von Flugzeugprojekten. Einen legendären Ruf und große Popularität genoss der „Wal“. Mit seiner überragenden Seetüchtigkeit erschloss dieses Flugboot in den 20er Jahren viele Strecken für den Luftverkehr und flog über zwanzig Weltrekorde. Wolfgang von Gronau steuerte einen „Wal“ beispielsweise über den Atlantik und machte die erste Weltumrundung in einem solchen Flugboot. In den dreißiger und vierziger Jahren war die Produktion der Dornier Metallbau GmbH maßgeblich von militärischen Entwicklungen geprägt.

Der Spatenstich für den Bau des Museums erfolgte bereits im Mai 2007Dornier Museum
Der Spatenstich für den Bau des Museums erfolgte bereits im Mai 2007

Die „Do 17“, die zum Standard-Kampfflugzeug wurde, und die „Do 335“, das schnellste Propeller-Jagdflugzeug seiner Zeit, gehören zu den bedeutendsten Entwicklungen der damaligen Luftfahrt. Nach den Kriegszerstörungen und dem Verbot des Flugzeugbaus schaffte es Dornier, in den fünfziger Jahren mit der Produktion von Kurzstartflugzeugen und Senkrechtstartern wieder in Deutschland Fuß zu fassen. Das erste Flugzeug, das nach dem Verbot des Flugzeugbaus in Deutschland entwickelt wurde, war die „Do 27“, die später als D-ENTE im Zebra-Look bei den Afrikaflügen des Tierforschers Grzimek berühmt wurde. 1955 fanden Dorniers Leistungen als Flugzeugkonstrukteur in seiner Ernennung zum Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie Anerkennung. 

So wie das Leben Dorniers vom Fortschritt des Fliegens geprägt wurde, ist das Dornier-Museum, welches derzeit in unmittelbarer Nachbarschaft zum Flughafen Friedrichshafen entsteht, mehr als ein Museum für Fluggeschichte. Es ist inspiriert vom Entdecker- und Pioniergeist Claude Dorniers, der mit seinen visionären Ideen und fortschrittlichen Entwicklungen seiner Zeit weit voraus war. Er war es auch, der das so genannte „vernetzte Denken“ geprägt hat, das auch später noch die Firma Dornier ausgezeichnete. So gelang es der Dornier GmbH neben den Erfolgen in der Luft- und Raumfahrt auch in den Bereichen Medizin-, Umwelt- und Energietechnik eine wegweisende Rolle einzunehmen.  Am 24. Juli eröffnet das Dornier Museum feierlich seine Pforten.
Weitere Informationen unter www.dorniermuseum.de

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