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Catalyst bekommt MT-Propeller

Integrationstest von Motor und Prop erfolgreich: Der Turboprop-Antrieb ist unter anderem für den Einsatz an Cessnas neuer Single Denali vorgesehen.

Von Redaktion

Es ist der bisherige Höhepunkt der Zusammenarbeit von GE Aviation und dem bayerischen Propellerbauer: Der Abschluss des Integrationstests von der Propellerturbine GE Catalyst und dem davon angetriebenen MT-Propeller. Mit der Erprobung wurde das Zusammenspiel der beiden Komponenten getestet. Für den neuen Antrieb soll ein Fünfblatt-Prop aus Straubing zum Einsatz kommen.

Die Erprobung wurde an den Standorten von GE Aviation-Tochter Avio Aero im italienischen Brindisi begonnen und endeten im tschechischen Hradec Králové, wo GE für die Catalyst-Entwicklung eine Kooperation mit der dortigen Universität betreibt.

Obwohl vom amerikanischen Konzern GE, ist der Catalyst-Antrieb eine komplett europäische Entwicklung. Weil militärische Anwendungen einen Großteil des Einsatzspektrums ausmachen werden, sollen so mögliche US-Exportbeschränkungen vermieden werden.

Die Entwicklung des Catalyst-Triebwerks begann Ende 2015 als „General Electric Advanced Turboprop“ (ATP). Die Triebwerksfamilie soll zwischen 850 und 1600 Wellen-PS leisten, die Version mit 1240 Wellen-PS soll künftig Cessnas Denali antreiben. Die Turboprop-Single des US-Herstellers Textron Aviation befindet sich derzeit in der Entwicklung; im Oktober 2019 wurde der bereits geplante Erstflug auf unbestimmte Zeit verschoben. Als Grund dafür nannte der Hersteller veränderte neue Teststandards beim Antrieb.

Das Catalyst soll im Turboprop-Segment, das bisher von Pratt & Whitneys PT6A dominiert wird, neue Maßstäbe setzen: Große Teile des Antriebs werden im 3D-Druck-Verfahren hergestellt. Mit einem Gesamtdruckverhältnis von 16:1 und einer vollautomatischen Steuerung von Triebwerk und Propeller soll eine Spritersparnis von bis zu 20 Prozent erreicht werden.

Im Vergleich zu durchschnittlichen Luftschrauben ist der MT-Prop High-Tech und trägt seinen Teil zu der Effizienz bei: Seine Verbundstoff-Technologie soll ihn bis zu 20 Prozent leichter machen. Dabei soll der Antrieb nur halb so viel Lärm und Vibrationen erzeugen.

Als Testplattform für den Antrieb ist eine King Air 350 vorgesehen. Die Flugerprobung soll noch in diesem Jahr beginnen.

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