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Flugplatz Michelstadt (EDFO) schafft Landegebühren ab

Seit Februar 2022 werden Landegebühren am Flugplatz Michelstadt auf freiwilliger Basis bezahlt. Wie fällt das Fazit nach einem Jahr aus?

Von Martin Schäfer
Flugplatz Michelstadt
Wer den Flugplatz Michelstadt im Odenwald anfliegt, muss seit Februar 2022 keine Landegebühren mehr zahlen. Eine freiwillige Geldspende ist aber möglich. Bild: Flugplatz Michelstadt

Mitten im schönen Odenwald hat Michelstadt (EDFO) alles zu bieten, was das Fliegerherz höher schlagen lässt. Der Anflug ist anspruchsvoll. Auf die ansteigende Piste 26 oder gekonnt über die Bäume im Final mit sehr steilem Anflugwinkel auf Piste 08. Das erfordert fliegerisches Können und ein genaues Studium der AIP.

Gastronomie gibt es ebenfalls am Flugplatz Michelstadt. Hinzu kommen günstiger Sprit und eine Werft. Also alles da, wofür man gerne nach der Landung eine Gebühr zahlt. Und doch hat der Flugplatz Michelstadt sein Landeentgelt vergangenes Jahr auf eine freiwillige Basis umgestellt. Im Tower steht dafür eine Sparschwein bereit, dass sich über Zuwendung freut, jedoch nicht erwartet. Wie fällt das Fazit nach einem Jahr aus?

Warum schafft der Flugplatz Michelstadt die Landegebühren ab?

Detlef Sauer vom Aero-Club Odenwald teilte auf Anfrage des fliegermagazins mit: «Initiator war die Corona- Kontaktsperre im Jahr 2021. Wir haben in dieser Zeit die Landegebühren nur auf Abstand kassieren können. Das war mühselig und mit erheblichem Aufwand verbunden, so dass wir im Vorstand entschieden haben, auf Entgelt auf freiwilliger Basis umzustellen. Landende Piloten lassen trotzdem Geld in Form einer Spende da».

Das Konzept geht auf. In Michelstadt lohnt sich ein Anflug. Der betreibende Verein Aero-Club Odenwald hat die Attraktivität seines Platzes weiter gesteigert und verzeichnet durch die Aktion grösseren Zuwachs an Landungen im Jahr. Die lokalen Betriebe freut das ebenso, sie sind mit dem Ergebnis zufrieden.

Auf dem Flugplatz Michelstadt im Odenwald fliegen zweimotorige und einmotorige Flugzeuge, Ultraleichtflugzeuge, Helikopter, Motorsegler, Drachen und Motorschirme.

Über den Autor
Martin Schäfer

Was für den 1971 geborenen Westerwälder 1992 in Los Angeles mit der FAA-Lizenz begann, wurde pure Leidenschaft - die Aviatik. 1994 wurde der deutsche PPL in Siegerland (EDGS) anerkannt. Bevorzugt fliegt Martin Schäfer in den USA und Kanada. Nach Jahren in den visuellen Medien, sowie als internationaler Aviation-Portfolio-Manager für Großbanken in Zürich, London und Luxemburg, folgen nun der IFR in den USA und die Wasserflugberechtigung (SEP) in Kanada - sowie der Einstieg beim fliegermagazin.

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