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G400 und G800: Zwei neue Modelle für Gulfstream

Auf der NBAA-Messe, die am Montag in Las Vegas beginnt, ist Gulfstream nicht vertreten. Doch seine Bühne bereitet sich der US-Flugzeugbauer selbst:

Von Christof Brenner

Bei einer feierlichen Vorstellung an seinem Firmensitz in Savannah, Georgia, stellte Gulfstream gleich zwei neue Twinjets vor: Mit der G400 schließt  der Hersteller die Lücke zwischen seinen Modellen G280 und G500 – die G800 ist das Flugzeug mit der größten Reichweite, das Gulfstream je gebaut hat: 8000 Nautische Meilen.

Die Neuen: Gulfstream G800 und G400

Die G400 stellte Gulfstream-Präsident Mark Burns auf einer virtuellen Tour vor. Der erste G800-Prototyp dagegen rollte bei seiner Präsentation an den Zuschauerreihen vorbei bis vor die Bühne. Schon Ende des Jahres soll der Erstflug stattfinden. Die neue G800 bietet dieselben Kabinenmaße wie die G650ER (14,27 x 2,49 x 1,91 Meter)  – andere Baugruppen wie den Flügel, die Pratt & Whitney-Triebwerke Pearl 700 (je 81,20 kN) und die Cockpitavionik Symmetry Flight Deck hat sie mit der G700 gemein. Auch im Passagierraum wurden viele Elemente des Flaggschiffs übernommen, wie zum Beispiel Bestuhlung und Beleuchtung. Bei einem Kabinenlayout mit vier Bereichen kann der Ultra-Langstreckenjet 19 Passagiere befördern, mit einem Crewkompartment ausgestattet in dann drei Kabinenbereichen noch 15 Fluggäste. Weitere beeindruckende Leistungswerte sind die Höchstgeschwindigkeit von Mach 0.925, Dienstgipfelhöhe von 51000 Fuß  und ein Kabinendruck, der in FL410 einer Höhe von nur 2916 Fuß entspricht. Das maximale Startgewicht von 105600 Pfund (47,9 Tonnen) soll zeitweise auf unter 100000 Pfund reduziert werden können, um Flugplätze mit Gewichtsbeschränkungen nutzen zu können. Ab 2023 soll die G800 ausgeliefert werden ­– zu einem heutigen Preis von 71,5 Millionen US-Dollar.

Mark Burns stellte die G400 auf einer virtuellen Tour vor

Mit 31,7 Tonnen Abfluggewicht und einer über elf Meter langen Kabine für bis zu 12 Passagiere stellt die G400 den künftigen Einstieg in Gulfstreams  Klasse der Großkabinenflugzeuge dar. Das Modell ist gut drei Meter kürzer als die nächstgrößere G500 – mit dieser und der G600 teilt sich das neue Modell dieselben Rumpfsektionen und das Leitwerk. Der Pratt&Whitney-Antrieb 812GA (zweimal je 60 kN Schub) ist eine neue Variante der PW800-Serie, die auch die Schwestermodelle antreibt. Bei einer maximalen Reichweite von 4200 Nautischen Meilen sind Nonstopflüge von London nach New York kein Problem. Ist dagegen Geschwindigkeit gefragt, kann die G400 bis zu Mach 0,90 schnell. Für 2025 hat Gulfstream die Markteinführung des 34,5 Millionen US-Dollar teuren Jets geplant.

Über den Autor
Christof Brenner

1970 in München geboren, stieg Christof Brenner mit einem Volontariat beim Münchner Merkur in den Journalismus ein. Danach arbeitet er unter anderem bei der Bild. 1996 erwarb er seine PPL in Landshut; IFR, MEL und CPL folgten später in den USA. Brenner besitzt eine Piper Arrow II PA-28R-200, die zur Zeit in Florida stationiert ist.

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