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Gesucht: Fachkräfte für Flugzeugbau

Früher hieß es in der Luftfahrtindustrie: „Wer den Auftrag bekommt, stellt Personal ein.“ Inzwischen lautet die Devise: „Wer das Personal hat, bekommt den Auftrag.“ Und Aufträge gibt es reichlich. Die Luftfahrtbranche hat eine so gute Konjunkturentwicklung wie keine andere. Doch der Markt an qualifizierten Arbeitskräften ist geradezu leergefegt. Dieser Mangel bremst den Aufschwung. Die Nachfrage ist besonders groß am Luftfahrtstandort Hamburg. Aus diesem Grund geht die Initiative Luftfahrtstandort Hamburg (ILSH) in die Qualifizierungsoffensive. Auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA will sie vom 27. Mai bis zum 1. Juni 2008 um Arbeitskräfte werben.

Von Redaktion

„Wir müssen so schnell wie möglich ausbilden und qualifizieren“, sagt Walter Birkhan, Projektleiter Luftfahrt bei der HWF Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH. „Wir brauchen alle, die einen Arbeitsplatz oder eine neue Herausforderung suchen und an der Luftfahrtbranche interessiert sind. Sonst laufen der Technologiestandort Deutschland und mit ihm der Luftfahrtstandort Hamburg Gefahr, ihre weltweiten Spitzenpositionen zu verlieren.“ Immerhin ist die Metropolregion Hamburg nach Seattle und Toulouse der drittgrößte zivile Luftfahrtstandort der Welt.Um diese Stellung und das Fachkräftepotential zu sichern, hat die Initiative Luftfahrtstandort Hamburg (ILSH) speziell auf die Bedürfnisse der Branche zugeschnittene Aus- und Weiterbildungsprogramme entwickelt. Das Angebot reicht von dualen Ausbildungen in der Fertigungs- und Flugzeugtechnik über CATIA-Kurse für technische Zeichner und Ingenieure bis hin zu Studiengängen in Interior Design and Engineering. Die Europäische Kommission hat das innovative Maßnahmenpaket sogar mit dem Prädikat Best Practice ausgezeichnet.In Planung ist außerdem ein Hamburg Centre of Aviation Training (HCAT).Da qualifizierte und erfahrene Arbeitskräfte nicht von heute auf morgen geboren aber sofort gebraucht werden, bieten viele Personal- und Ingenieurdienstleister in Kooperation mit den Hamburger Luftfahrtunternehmen und der Bundesagentur für Arbeit vielfältige Qualifizierungsmaßnahmen an. So werden Quereinsteiger aus anderen Branchen, wie etwa Bauingenieure, Elektriker oder Metallfacharbeiter in kurzer Zeit und kostenlos für die Luftfahrt fit gemacht. Sie erwartet eine Berufslaufbahn mit unbefristeten, krisensicheren und gut bezahlten Jobs.Auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA in Berlin informieren zahlreiche Personaldienstleister gemeinsam mit der Initiative Luftfahrtstandort Hamburg am Gemeinschaftsstand von Hanse-Aerospace e. V. (ILA, Halle 7, Stand 7340) über die Jobperspektiven in der Hansestadt. Allein die Mitgliedsunternehmen von Hanse-Aerospace – Deutschlands größter Verband der kleinen und mittelständischen Betriebe in der Luft- und Raumfahrtindustrie – suchen händeringend mehr als 1.000 Ingenieure, Facharbeiter und Techniker, wie eine aktuelle Umfrage belegt. Die kleinen und mittleren Zulieferbetriebe benötigen vor allem Ingenieure für die Bereiche Konstruktion und Berechnung. Bei den Facharbeitern mangelt es insbesondere an Fluggerätmechanikern für die Instandhaltung und Fertigung, an Elektronikern für luftfahrttechnische Systeme, an Metallern für die Strukturmontage sowie an Arbeits- und Fertigungsplanern. An einem speziell für die Messe eingerichteten Career Center informiert die Initiative Luftfahrtstandort Hamburg über die vielfältigen Ausbildungs- und Job-Chancen in der Metropolregion Hamburg.Als eine der größten Flugzeugmessen der Welt eignet sich die ILA auch hervorragend fürs Werben um Arbeitskräfte aus dem Ausland. Schon jetzt verfügt Hamburg über fruchtbare Kooperationen mit den zentralen Akteuren der Luftfahrtbranche in Europa und Übersee.Junge Leute, die bereits in der Luftfahrtindustrie tätig sind, kommen aus aller Welt nach Hamburg, um in themenspezifischen Weiterbildungsmodulen ihre Kenntnisse auszubauen – und wer bleiben will, wird mit Kusshand genommen.

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