Klassikwelt Bodensee: Oldtimer und Youngtimer am Boden und in der Luft

Das Messegelände Friedrichshafen ist vom 16. bis 18. Mai Treffpunkt für Fans klassischer Mobilität. Die Klassikwelt Bodensee zeigt, wie emotional Technik sein kann – auf Straßen, Startbahnen und sogar am Seeufer. „Ein Fest für alle Klassikersinne, welches ständig in Bewegung ist – zu Lande, zu Wasser und in der Luft“, beschreibt Jan Hennen, Vizepräsident des Bundesverband Oldtimer – Youngtimer e. V. die tolle Atmosphäre der Veranstaltung. Tagestickets gibt es für online für 21 Euro (Erwachsene) beziehungsweise 8 Euro für Personen unter 18 Jahren. Die Zweitageskarte kostet 33 Euro.

Fahrende und fliegende Legenden

Zum 16. Mal füllen sich die Messehallen mit über 800 Ausstellern und zahlreichen Clubs. Projektleiter Roland Bosch betont: „Das sind so viele wie noch nie.“ Besonders beliebt ist das Vintage Racing. Bereits seit Jahresbeginn sind alle Startplätze vergeben. Rund 300 historische Rennfahrzeuge drehen täglich ihre Runden auf dem 1,6 Kilometer langen Kurs.

Ein Höhepunkt für Luftfahrtfans: Die Airshow mit der BO-105 der Flying Bulls hebt täglich um 14:30 Uhr ab. Passend zum 125-jährigen Jubiläum des ersten Zeppelin-Flugs endet der Freitagabend mit einer Oldtimerparade an der Bodensee-Uferpromenade – samt Livemusik beim „Sunset am See“.

Youngtimer sind gut vertreten

Im Trend liegen vor allem Youngtimer und sogenannte Kultautos wie der Renault Twingo 1 oder der Fiat Panda. Jan Hennen erklärt: „Marken sind für viele Leute wichtig, aber die Freude, mit einem mittlerweile seltenen Fahrzeug unterwegs zu sein und Aufmerksamkeit zu erregen, ist ebenfalls sehr attraktiv.“

Auch Zweiradfans kommen auf ihre Kosten. In Halle B3 lockt das ACE-Café mit „Modern Classic Bikes“. Motorräder bis Baujahr 1990 parken kostenfrei, Motorradfahrerinnen und -fahrer von Vorkriegsmotorrädern erhalten freien Eintritt.

Ein besonderes Highlight: Ein seltener AME-Chopper mit BMW-Motor von 1984, präsentiert von der Stiftung PS.Speicher. Kurator Andy Schwietzer erläutert: „Umbauten mit BMW-Motoren waren zu dieser Zeit sehr selten.“ AME-Gründer Walter F. Cuntze entwickelte schon in den 1970er-Jahren TÜV-konforme Chopper-Rahmen – ein Meilenstein der Custom-Szene.

Eine extra Halle zum Vernetzen

In Halle A4 lädt der Stand des Bundesverband Oldtimer – Youngtimer e. V. zum Austausch über brennende Branchenthemen. Auf der Bühne diskutieren Expertinnen und Experten über die Zukunft klassischer Mobilität – von E-Fuels bis HVO-Diesel. Eine Oldtimer-Spendenaktion der Lebenshilfe Gießen und Schrauber-Vorführungen mit Jugendlichen runden das Programm ab. Natürlich können Piloten bequem direkt aus der Luft anreisen. Denn das Messegelände liegt bekanntlich direkt am Verkehrsflughafen Friedrichshafen (EDNY).

Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.