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Luftfahrtstunt des Jahres: Paul Steiner und das Blanik Team definieren den Begriff des Umsteigens neu

Paul Steiner, 47-Jährige Fallschirmspringer des Red Bull Skydive Teams hat gemeinsam mit dem Blanix Spiegelflug Team ein noch nie dagewesenes Husarenstück hingelegt: 2.100 Meter über Grund öffnet der Salzburger die Kanzel des Blanik-Segelflugzeuges, klettert bis auf den Rand der Tragfläche und steigt bei 130km/h auf den knapp darunter fliegenden Blanik um.

Von Redaktion
Blanix Stunt Connection: Im Spiegelflug schafft das Trio die „Connection“, bei der Paul Steiner beide Maschinen gleichzeitig berührt.
Blanix Stunt Connection: Im Spiegelflug schafft das Trio die „Connection“, bei der Paul Steiner beide Maschinen gleichzeitig berührt. Markus Zinner/Red Bull Photofiles

Im Anschluss berührt er im Stehen gleichzeitig beide Flieger und bildet so die menschliche Verbindung zwischen den Maschinen. Erst danach springt er von dem Blanik L-13 ab und landet mit seinem Fallschirm sicher auf obersteirischem Boden. Fazit: eine unvergleichliche fliegerische Leistung und der spektakulärste Luftfahrtstunt des Jahres.Es klingt wie Baron Münchhausens Ritt auf der Kanonenkugel, ist allerdings seit dieser Woche ein reales Stück Luftfahrtgeschichte: Paul Steiner steigt bei  130 km/h aus dem Flugzeug aus, klettert auf die Tragfläche und hängt sich per Rolle vorwärts mit den Händen unten an den Flügel. Während er unter enormer Anstrengung fast eine Minute gegen die Schwerkraft und den starken Gegenwind ankämpft, nähert sich von hinten das zweite Segelflugzeug bis auf wenige Zentimeter, so dass Steiner auf dessen Tragfläche „umsteigen“ kann – ein Moment, in dem den Piloten kein Fehler passieren darf.

Blanix Stunt Rolle: Bei 130km/h hängt er sich per Rolle vorwärts unter den Flügel.Markus Zinner/Red Bull Photofiles
Blanix Stunt Rolle: Bei 130km/h hängt er sich per Rolle vorwärts unter den Flügel.

Damit nicht genug: Der Fallschirmspringer klettert im Anschluss auf den Rumpf seines neuen Untersatzes. Im Spiegelflug sinkt der zweite Blanik L-13 von oben herab. Meter für Meter kommen sich die Flugzeuge schwankend näher. Die letzten Zentimeter muss Steiner selbst per Funk einweisen, da die Piloten keine Sicht mehr auf ihn haben. Der Stunt gelingt: Mit beiden Beinen steht der Salzburger auf dem Rumpf des unteren Blanik, mit den Händen hält er sich am Leitwerk des oberen fest  – die menschliche Verbindung zwischen zwei hochtechnischen Geräten. Einige Sekunden verharrt das ungleiche Trio in dieser unglaublichen Position, danach lösen sie die Formation auf und Steiner springt mit dem Fallschirm ab.

Blanix Stunt Umstieg: In Millimeterarbeit nähern sich die beiden Piloten an, der Umstieg gelingt.Markus Zinner/Red Bull Photofiles
Blanix Stunt Umstieg: In Millimeterarbeit nähern sich die beiden Piloten an, der Umstieg gelingt.

Erschöpft, aber überglücklich landete der 47-Jährige sicher auf dem Flugplatz in Niederöblarn. „Das war ein unglaublicher Stunt, den es auf dieser Welt noch nicht gegeben hat! Wir haben das ein Jahr lang geplant, Schwachstellen minimiert und jeden Schritt unzählige Male durchgespielt. Am Ende hat sich die Arbeit mehr als gelohnt.“ Auch die beiden Piloten Kurt Tippl und Ewald Roithner hatten allen Grund zu jubeln: „Das war Millimeterarbeit vom Feinsten! Es war heute sehr unruhig und schwierig zu fliegen. Aber wir haben bewiesen, dass wir ein perfektes Team sind und mit Segelflugzeugen so nah aneinander fliegen können, wie sonst keiner auf dieser Welt!“  Kaum war der Druck von den Himmelsstürmen abgefallen, mischte sich die Freude mit leisem Getuschel in der Ecke und einem verschmitzten Grinsen: „Wir haben schon wieder ein paar neue Ideen im Kopf, mehr wird natürlich nicht verraten“!

Den Film zum Stunt finden Sie in unserem Mediacenter.

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