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Mit VR-Brille fliegen: Neuer Flugsimulator für Hubschrauber

Viele Flugsimulatoren für den Computer bieten realistische Darstellungen von Cockpit und Szenarien. Jetzt ist auch eine räumliche Rundumsicht möglich. Wer will, kann den neuen Flugsimulator auf der AERO testen.

Von Toni Ganzmann
Auf einer um alle Freiheitsgrade beweglichen Plattform sind Sitz, Cockpit, Bedienelemente und Kamerasystem untergebracht. Der Operator übernimmt die Tätigkeit des Fluglehrers.
Auf einer um alle Freiheitsgrade beweglichen Plattform sind Sitz, Cockpit, Bedienelemente und Kamerasystem untergebracht. Der Operator übernimmt die Tätigkeit des Fluglehrers. Bild: Toni Ganzmann

Das Schweizer Unternehmen Loft Dynamics AG hat einen Flugsimulator speziell für Hubschrauber entwickelt. Er besteht aus einer elektrodynamischen Bewegungsplattform mit maßstabsgetreu nachgebildetem Cockpit unterschiedlicher Hubschraubermuster. Wer das Flugerlebnis testen möchten, kann dies auf der AERO 2024 tun.

Als Sichtsystem wird eine hochauflösende Virtual Reality-Brille von Varjo Aero eingesetzt. Durch das Zusammenspiel von naturgetreuen  optischen, akustischen und fühlbaren Eindrücken, wird der Pilot sofort in eine andere „Realität“ versetzt.

Die VR-Brille ermöglicht im Gegensatz zu konventionellen Simulatoren einen deutlich größeren dynamischen Beobachtungsbereich. Foto: Toni Ganzmann

Wie funktioniert das Fliegen im Hubschrauber mit VR-Brille?

Der Pilot wird von 12 Kameras in seinem unmittelbaren Umfeld beobachtet. Jede Körper/Kopfbewegung wird zum Rechner übertragen (Pose Tracking), der mit diesen Informationen das in der Brille zu sehende Bild aktualisiert. Bedient wird der Simulator von einem Operator, der die Szenerie, die Wetterbedingungen und die zu trainierenden Flugabschnitte auswählt. Auf einem Monitor sieht er, wohin der Pilot gerade schaut und welche Steuereingaben er vornimmt. Das alles wird abgespeichert und kann sequentiell jederzeit wiederholt werden.

Da das Gesamtsystem eine EASA FTD Level 3 Zulassung besitzt, können die darauf geflogenen Stunden bei der Ausbildung angerechnet werden. Das ergibt gegenüber real geflogenen Stunden eine Einsparung von ungefähr 60 Prozent. Derzeit sind drei Hubschraubermuster verfügbar: Airbus H 125, H 145 und Robinson R22.

Es sind unterschiedliche Szenarien und Flugbedingungen absolut realistisch darstellbar.
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Über den Autor
Toni Ganzmann

Toni Ganzmann hat europäische und amerikanische Fluglizenzen für Hubschrauber, Motorflugzeuge und Luftsportgeräte und ist als SPL- und PPL-Fluglehrer (FI) und PPL-Flugprüfer (FE) tätig. Professionelle Flugerfahrung erwarb er bei den Heeresfliegern der deutschen Bundeswehr und beim Offshore-Service in den USA. Für das fliegermagazin ist er als freier Autor tätig.

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