MOSAIC verzögert sich
Viele Verbände und Hersteller hofften auf die Veröffentlichung der amerikanischen MOSAIC-Regeln während des Oshkosh AirVenture im Juli 2025. Doch daraus wird wohl nichts.

Mit Spannung erwarten Verbände und Hersteller die finale Version der amerikanischen MOSAIC-Regeln. Das Akronym steht für „Modernization of Special Airworthiness Certificates“ und soll die Zulassungsvorschriften in der seit 2006 bestehenden Light Sport Aircraft (LSA)-Klasse neu regeln. Auch für Europa ist MOSAIC ein Thema. Denn einerseits fertigen europäische Hersteller für den US-Markt, auf der anderen Seite gibt es gute Chancen, dass die europäische Luftfahrtbehörde EASA die MOSAIC-Regel im Zuge der Harmonisierung im Luftfahrtrecht zumindest teilweise übernimmt.
Eigentlich hatten Verbände und Hersteller mit der Veröffentlichung der finalen MOSAIC-Fassung beim AirVenture in Oshkosh im Juli 2025 gerechnet. Doch laut Branchen-Insidern wird daraus nichts. Die amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA benötigt nach dem Regierungswechsel in den USA scheinbar mehr Zeit. Derzeit ist unter anderem die Finanzausstattung der Behörde unklar. Das Ziel der Regierung sind sinkende Kosten bei gleichzeitiger Erhöhung der Sicherheit. Das wirtschaftlich wichtige MOSAIC-Projekt soll aber auch unter der neuen Administration grundsätzlich umgesetzt werden.
Wie geht es mit MOSAIC weiter?
Da Präsident Trump die US-Wirtschaft stärken will, wird MOSAIC schnell umgesetzt, sofern die FAA die wirtschaftlichen Vorteile überzeugend darlegen kann, behaupten mit dem Projekt befasste Personen. Allerdings ist die Luftfahrtbranche besorgt über die aktuelle Zollpolitik. Diese droht nicht nur Importe teurer zu machen, sondern auch Flugzeuge, die in den USA hergestellt werden.
Die beiden US-Verbände General Aviation Manufacturers Association (GAMA) und Light Aircraft Manufacturers Association (LAMA) fordern daher gemeinsam, Flugzeuge von Zöllen freizustellen. Eine ähnliche Regelung gab es in jüngster Vergangenheit bereits für Luftfahrtkomponenten. So bliebt zu hoffen, dass MOSAIC möglichst bald umgesetzt werden kann.
Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.
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