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Pipistrel Panthera: Textron will schnelle Musterzulassung

Bisher ist der Tiefdecker nur als Selbstbau-Kit oder als fabrikgefertigtes Experimental erhältlich. Das soll sich laut Textron eAviation schon bald ändern.

Von Christof Brenner
Pipistrel Panthera
Textron hat auf der Aero 2022 verraten: Die Pipistrel Panthera soll zeitnah zertifiziert werden.

Mit der Übernahme des slowenischen Elektroflugspezialisten Pipistrel und der Gründung seiner neuen Konzernsparte eAviation sorgte Textron zuletzt für Aufsehen. Erste Priorität für den US-Konzern hat aber ausgerechnet ein Modell aus dem Pipistrel-Portfolio, das von einem herkömmlichen Sechszylinder-Boxer angetrieben wird. „Vorrangigen Ziel ist es, die Typzulassung der Panthera zu erreichen“, verriet verriet Rob Scholl, Chef von Textron eAviation, auf der Messe AERO Friedrichshafen

Mit einer Reisegeschwindigkeit von bis zu 198 Knoten (bei 75 Prozent Leistung in Flugfläche 80) ist die Panthera für den Textron-Konzern, der in der Allgemeinen Luftfahrt mit den Marken Cessna und Beechcraft etabliert ist, ein künftiges Konkurrenzprodukt in der Klasse der High-End-Einmotorigen. 

Textron will Pipistrel Panthera schnellstmöglich zertifizieren

Die Panthera beim ErstflugDie Panthera beim Erstflug
Die Pipistrel Panthera beim Erstflug.

Wie die Modelle von Mitbewerber Cirrus Aircraft bietet auch die die Panthera ein Gesamtrettungssystem. Der Hersteller gibt als weitere Performancedaten eine Reichweite von mehr als 1000 Nautischen Meilen, eine Zuladung vollbetankt von 350 Kilogramm und einer Dienstgipfelhöhe von FL 250 an. Angetrieben wird die Panthera von einem Lycoming-Sechszylinder IO-540V mit 260 PS. 

Pipistrel Panthera bisher nur als Selbstbau-Kit erhältlich

Die Pipistrel Panthera wurde erstmals 2012 auf der AERO Friedrichshafen vorgestellt, ihren Erstflug hatte sie ein Jahr später. Seitdem hat das slowenische Unternehmen den Tiefdecker kontinuierlich weiterentwickelt, auch Versionen mit Hybrid- oder Elektroantrieb waren geplant. Eine Musterzulassung hat Pipistrel jedoch nie erreicht. Die soll sie nun unter dem neuen Pipistrel-Eigentümer Textron schnellstmöglich erhalten.  Derzeit ist der Tiefdecker lediglich als Selbstbau-Kit oder als fabrikgefertigtes Experimental erhältlich. Einen genauen Termin für die geplante Zulassung, die unter FAA- und EASA-Regularien erfolgen soll, nannte Scholl noch nicht.

Über den Autor
Christof Brenner

1970 in München geboren, stieg Christof Brenner mit einem Volontariat beim Münchner Merkur in den Journalismus ein. Danach arbeitet er unter anderem bei der Bild. 1996 erwarb er seine PPL in Landshut; IFR, MEL und CPL folgten später in den USA. Brenner besitzt eine Piper Arrow II PA-28R-200, die zur Zeit in Florida stationiert ist.

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