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Premiere in Kitzbühel: Red Bull Air Race-Pilot fliegt legendäre Streif entlang

Abflug statt Abfahrt: An Stelle eines Skirennläufers wagte sich erstmals ein Pilot auf die legendäre Streif. In einer Zivko Edge flog Dario Costa die Strecke hinunter.

Von Alexander Busch
Dario Costa überquert in seiner Zivko Edge die Ziellinie der legendären Streif unter dem Zielbogen hindurch.
So schnell wurde die Ziellinie der Streif auch noch nie über- bzw. unterquert. Bild: Mirja Geh / Red Bull Content Pool

Der italienische Pilot Dario Costa hat erneut eine Weltpremiere erflogen: Im Vorfeld des 85. Hahnenkamm-Rennen flog der Red Bull Air Race-Pilot mit seiner Zivko Edge 540 eine spektakuläre Strecke entlang der legendären Streif in Kitzbühel. Dabei erreichte er eine Spitzengeschwindigkeit von 350 km/h und meisterte eine der anspruchsvollsten Abfahrtsstrecken der Welt – Bestzeit garantiert.

Costa, der bereits mit 16 Jahren seinen ersten Flug absolvierte, hat sich seitdem einen Namen als Flugoperationsmanager der Red Bull Air Race-Serie sowie als Entwicklungs- und Kunstflugpilot gemacht. Seit seinem Debüt in der Challenger-Klasse 2018 hat er zahlreiche Meilensteine erreicht, darunter fünf Weltrekorde mit seinem legendären Tunneldurchflug 2021 in der Türkei.

Eine neue Herausforderung: Die Streif aus der Luft

Die Streif, bekannt für ihre extremen Herausforderungen im Ski-Alpin, stellte Costa vor einzigartige Bedingungen. Mit Abschnitten wie der Mausefalle, dem Steilhang und der Hausbergkante, sowie einer maximalen Neigung von 85 Prozent, bot die 3312 Meter lange Strecke ein anspruchsvolles Terrain für den Kunstflug. Dabei musste Costa exakt steuern, um trotz hoher G-Kräfte und schwieriger Sichtverhältnisse innerhalb der engen Grenzen der Strecke zu bleiben.

Dario Costa fliegt im Messerflug die Streif herunter.Dario Costa fliegt im Messerflug die Streif herunter.
Was dem Abfahrtsläufer die Kanten, ist Costa der Messerflug. Bild: Joerg Mitter / Red Bull Content Pool

Vor dem einmaligen Versuch führte das Team umfassende Vorbereitungen durch, darunter Sicherheitsanalysen, Einholung von Genehmigungen und Flugbahnstrategien. Denn Costa musste hochpräzise steuern, um trotz hoher G-Kräfte und schwieriger Sichtverhältnisse innerhalb der engen Grenzen der Strecke zu bleiben. Denn anders als eine Red BullAir Race-Strecke ist die Streif nicht dafür ausgelegt, mit voller Leistung durchflogen zu werden. „Ich musste die Leistung für jede Kurve anpassen, um nichts zu berühren. Gleichzeitig muss ich darauf achten, nicht zu überziehen oder über 12 G zu gehen“, erklärte Costa. Das ist die maximal zulässige Lastgrenze der Edge 540.

Eine einmalige Perspektive als Red Bull Air Race-Pilot

Begleitet wurde der Flug von Super-G-Weltmeister Daron Rahlves, der das Manöver aus nächster Nähe beobachtete. Er beschrieb es als „unglaublich präzise und dynamisch“ und lobte Costa für seinen meisterhaften Umgang mit der Maschine.

Mit seinem Flug über die Streif hat Costa einen neuen Maßstab für Pionierleistungen in der Luftfahrt gesetzt – ein weiterer Beweis für seine Leidenschaft, die Grenzen des Möglichen immer wieder neu auszuloten.

Eine auf Deutsch kommentierte Version von ServusTV ist hier zu finden.

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Über den Autor
Alexander Busch

Alexander Busch, Jahrgang 2002, studierte im bayerischen Eichstätt Journalistik mit Schwerpunkt Politik und Gesellschaft – Luftfahrt stand leider nicht zur Auswahl. Die schon seit der frühen Kindheit vorhandene Leidenschaft für die Fliegerei lebt der gebürtige Braunschweiger im Luftsportverein seiner Universitätsstadt aus. Dort begann er im Frühjahr 2021 mit dem Segelfliegen. Etwa ein Jahr später lag die Lizenz bereits im Briefkasten, es folgte die Umschulung auf Reisemotorsegler und anschließend die UL-Lizenz.

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