NEWS

/

REVO, der rätselhafte Tragschrauber auf der AERO 2024

Tragschrauber benötigen eine 50 bis 100 Meter lange Startrollstrecke. Nur der „Eclipse REVO“ von ELA kann senkrecht abheben. Aber wie?

Von Toni Ganzmann
Emilio Lopez, Mitinhaber von ELA Aviacion, neben dem neuen Eclipse REVO.
Emilio Lopez, Mitinhaber von ELA Aviacion, neben dem neuen Eclipse REVO. Bild: Toni Ganzmann

Konnte man auf der Messe im vergangenen Jahr das senkrechte Abheben nur als Video bei Nacht erahnen, so gibt es jetzt immerhin Tagesvideos und der ultraleichte Tragschrauber steht auch auf der AERO 2024. Die für den „Jump Take-off“ nötige Technik verbirgt sich allerdings unter einer Abdeckung am Rotorkopf. Einzelheiten dazu werden auch auf Nachfrage nicht bekannt gegeben.

Im Gegensatz zum Hubschrauber definiert sich ein Tragschrauber nach geltendem Recht unter anderem durch Rotorblätter, deren Einstellwinkel werksseitig fixiert ist und nicht verstellbar sein darf. Dieser Winkel liegt bei etwa zwei Grad. Für einen vertikalen Start braucht man aber eine sehr hohe Rotordrehzahl von etwa 600 U/min, die wegen des steigenden Windwiderstands im Stand kaum zu schaffen ist. Entsprechend brauchen die Tragschrauber, die auf der AERO 2024 zu sehen sind, eine kurze Startrollstrecke.

Blackbox am REVO auf der AERO 2024

Es liegt also nahe, dass beim REVO, der am Stand von ELA auf der AERO 2024 steht, eine Mechanik in dem Gehäuse am Rotorkopf vorhanden ist, die den Blattwinkel vorübergehend reduziert. Damit erfüllt das Luftfahrzeug aber nicht mehr die Vorgaben der amtlichen Bauvorschriften für UL-Tragschrauber. Es würde zum Hubschrauber mutieren und damit einen Rattenschwanz an administrativen Änderungen lostreten.

Die geheimnisvolle Blackbox im Rotorkopf beinhaltet die Technik für den „Jump Take-off“.

Allerdings verrät der Hersteller auch auf Nachfrage auf der AERO 2024 nicht, was sich im Rotorkopf verbirgt. Man darf also sehr gespannt sein, wie es mit diesem Projekt weitergeht.

LESEN SIE AUCH
Auffällige Merkmale des amphibischen K1 sind der Schwimmgürtel und die Stummelflügel.
News

Weltneuheit auf der AERO 2024: UL-Heli von Konner kann auf Wasser landen

Über den Autor
Toni Ganzmann

Toni Ganzmann hat europäische und amerikanische Fluglizenzen für Hubschrauber, Motorflugzeuge und Luftsportgeräte und ist als SPL- und PPL-Fluglehrer (FI) und PPL-Flugprüfer (FE) tätig. Professionelle Flugerfahrung erwarb er bei den Heeresfliegern der deutschen Bundeswehr und beim Offshore-Service in den USA. Für das fliegermagazin ist er als freier Autor tätig.

Schlagwörter
  • AERO
  • AERO2024
  • Tragschrauber
  • Gyrocopter