NEWS

Rotax: Emergency-AD für 912 und 914

Die EASA hat eine Emergency-AD für Motoren der Rotax-Serien 912 und 914 veröffentlicht. Der Grund: Fertigungsfehler an Propellerwellen, die zum Motorausfall führen könnten.

Von Isabella Sauer
Rotax 912 iS
Teilweise sind Rotax 912-Motoren von einem Problem betroffen. Sie müssen kontrolliert werden. Bild: Martin Naß

Eine wichtige Nachricht für alle Piloten und Halter von Flugzeugen mit Motoren der Rotax-Serien 912 und 914: Die European Aviation Safety Agency (EASA) hat eine dringende Lufttüchtigkeitsanweisung (Emergency Airworthiness Directive – AD) herausgegeben. So soll der Motorenhersteller Rotax einen Vorfall in der Produktionslinie der Propellerwellen für seine Triebwerke gemeldet haben. Dabei wurde festgestellt, dass einige Propellerwellen Unregelmäßigkeiten auf ihrer Oberfläche aufwiesen.

Weitere Untersuchungen haben ergeben, dass diese Anomalien auf eine Abweichung im Bearbeitungsprozess einer bestimmten Produktionscharge zurückzuführen sind. Es besteht das Risiko eines möglichen Motorausfalls.

Welche Motoren von Rotax sind laut AD genau betroffen?

Während der Untersuchungen wurde außerdem erkannt, dass eine Abweichung von den vorgesehenen Maßen zu einer erhöhten Abnutzung der Lager der Propellerwellen führen kann. Es sei nicht auszuschließen, dass daraus Motorprobleme bis hin zum Ausfall des Triebwerks resultieren könnten.

Laut AD sind folgende Motoren betroffen:

Rotax 912 A: Serien-Nummer 10000823 bis einschließlich 10000826

Rotax 912 S: Serien-Nummer 10000403, 10000405, 10000406, 10000408, 10000409, 10000411 bis einschließlich 10000414, 10000472 bis einschließlich 10000475, 10000789, 10000790, 10000792, 10000793 und 10000832.

Rotax 912 iSc Sport: Serien-Nummer 10000893, 10000894, 10001088 sowie 10001089

Rotax 914 F: Serien-Nummer 10000878 bis einschließlich 10000887

Dazu kommen Propellerwellen, die als Ersatzteile ausgeliefert wurden und folgende Nummern tragen: 222444, 222459, 222465, 222472, 222480, 222485, 222492, 222496, 222517, 222548, 222588, 222596, 222615, 222622, 222626, 222632, 222641, 222644, 222665, 222700 und 222715.

Magnetstopfen im Untersetzungsgetriebe prüfen

Vor dem nächsten Flug müssen bei allen Motoren mit den genannten Seriennummern und bei solchen, bei denen die betroffenen Kurbelwellen als Ersatzteile eingebaut wurden, zunächst die Magnetstopfen im Untersetzungsgetriebe überprüft werden, um ungewöhnlich hohe Spanbildung zu erkennen. Diese Kontrolle sollte alle zehn Flugstunden wiederholt werden, abhängig von den Ergebnissen. Wenn dabei Abweichungen vom Normalzustand festgestellt werden, sind die betroffenen Teile vor dem nächsten Flug auszutauschen.

Für neuere Motoren oder Propellerwellen ist es zwingend erforderlich, dass sie vor Erreichen von 50 Flugstunden nach der ersten Inbetriebnahme oder nach dem Einbau eines betroffenen Teils – spätestens jedoch innerhalb von zehn Tagen nach Inkrafttreten der AD – ein Ersatzteil erhalten, das den vorgegebenen Anforderungen entspricht.

Die entsprechenden Rotax Service-Bulletins finden sich auf der Rotax-Website.

Über den Autor
Isabella Sauer

Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.

Schlagwörter
  • Rotax
  • Rotax 912
  • EASA
  • Rotax 914