Vereinigung Cockpit: Umfrage zu Medical-Verweisungen
Die aktuelle Umfrage der Pilotengewerkschaft zeigt lange Bearbeitungszeiten seitens des Luftfahrt-Bundesamtes (LBA).

Aus aktuellem Anlass hat die Vereinigung Cockpit (VC) im September 2025 unter ihren Mitgliedern eine Umfrage zum Thema „Verweisung ans LBA“ initiiert. Dabei geht es um Entscheidungen zur Flugtauglichkeit durch das LBA. An der Umfrage nahmen 343 VC-Mitglieder teil.
Die Ergebnisse sind auch für Privatpilotinnen und Piloten interessant. Die Top-3 Gründe für eine Verweisung liegen in den Bereichen Herz-Kreislauf, Augen und Karzinome. In über 90 Prozent der Fälle sprechen sich die untersuchenden Fliegerärzte für die Erteilung eines Medicals aus.
VC kritisiert lange Bearbeitunsgzeiten
Das Luftfahrt-Bundesamt scheint der Empfehlung der Fliegerärzte nicht vollständig zu folgen. Nur 75 Prozent der Befragten erhielten ein Tauglichkeitszeugnis, 3,5 Prozent wurden als „dauerhaft untauglich“ eingestuft und bei 21,5 Prozent der Befragten ist das Ergebnis noch offen.
Auffällig sind die langen Bearbeitungszeiten. Im Schnitt warten betroffene Pilotinnen und Piloten über drei Monate auf eine Entscheidung des LBAs. In 21,5 Prozent der Fälle liegt die Bearbeitungszeit zwischen drei und sechs Monaten. 9,5 Prozent der Befragten warteten länger als zwölf Monate auf eine Medical-Entscheidung. Die langen Bearbeitungszeiten nahm die Vereinigung Cockpit zum Anlass für einen offenen Brief an das LBA.
Hohe finanzielle Einbußen
Die langen Bearbeitungszeiten haben für die betroffenen Berufspilotinnen und Berufspiloten auch wirtschaftliche Folgen: So geben 42,2 Prozent der Befragten an, finanzielle Einbußen erlitten zu haben. Diese resultieren aus dem Auslaufen von Lohnfortzahlung oder Krankengeld, sowie dem Verlust von Zulagen oder Blockstunden-bezogener Vergütung. Die gesamte Studie ist als PDF-Dokument verfügbar.
Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.
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