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Weight Watcher
Zu niedrige Gewichtsangaben in Wägeberichten haben das DAeC-Luftsportgeräte-Büro veranlasst, UL-Prüfern genauer auf die Finger zu schauen. Aktueller Anlass waren unzutreffende Wägeberichte für die D4 BK Fascination

Alle vier Jahre ist bei der Jahresnachprüfung von ULs eine Wägung fällig. Durchgeführt wird sie von einem Prüfer Klasse 5 im Auftrag der UL-Verbände DAeC oder DULV. Bei einer Vollkunststoff-Fascination hatte die Überprüfung des eingetragenen Werts ergeben, dass der Composite-Tiefdecker wesentlich schwerer ist. Daraufhin ordnete der DAeC an, alle D4 BK Fascination unter die Lupe zu nehmen, die vom gleichen Prüfer gewogen wurden, in diesem Fall von Hersteller Wolfgang Dallach. Etwa die Hälfte der rund 40 in Deutschland betriebenen Vollkunststoff-Fascination waren betroffen – und zu schwer.Frank Einführer, Leiter des DAeC-Luftsportgeräte-Büros (LSG-B), betont, dass man bei den Überprüfungen der Wägeberichte nicht einzelne Muster aufs Korn nehme. Vielmehr gehe es um die Arbeitsweise der Prüfer, die im Auftrag des Verbands unter anderem Wägungen durchführen.

Zusammen mit Michael Bätz, Technik-Chef des DAeC-Luftsportgeräte-Büros und Leiter der Verbands-Prüfstelle in Braunschweig, besucht Einführer nun verstärkt UL-Hersteller, um auch die Korrektheit von Wägeberichten zu überprüfen. Dabei genießen nicht solche Firmen Vorrang, deren ULs als »schwer« gelten. »Die möchten alle gleich behandelt werden«, betont Einführer. Bisher waren unter anderem Peak Aerospace, Dewald, Remos, Fläming Air, und B & F Technik dran.»Ich bin von der Qualität überrascht«, sagt der LSG-B-Chef, »die ziehen ihre Ordner aus den Regalen und sind sehr an einer sauberer Arbeit der Prüfer interessiert.« Verständlich: Schließlich fallen frisierte Wägeberichte schnell auf ein bestimmtes UL-Muster und damit auf den betreffenden Hersteller zurück. Bei Diskrepanzen zwischen Wägebericht und Realität kommt ein Prüfer heute mächtig in die Bredouille: »Dann darf er erklären, warum die Werte nicht übereinstimmen«, so Einführer. Zeige sich, dass die falschen Werte vorsätzlich in den Wägebericht gelangten, sei der Prüfer seine Lizenz los.
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