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Ersten Soloflug filmen? Das sagen unsere Leser

Ablenkung oder eine Erinnerung für die Ewigkeit? Noch bin ich unsicher, ob ich meinen ersten Alleinflug mit der Kamera festhalten soll. Auch unsere Leser haben unterschiedliche Ansichten.

Von Isabella Sauer
Den ersten Soloflug mit der Kamera festhalten? Die Meinungen unserer Leser gehen bei diesem Thema auseinander.
Den ersten Soloflug mit der Kamera festhalten? Die Meinungen unserer Leser gehen bei diesem Thema auseinander.

Meinem Gefühl nach könnte es bald soweit sein – mein erster Soloflug. Ich fühle mich mittlerweile sicher in der Platzrunde, nur ärgere ich mich oft noch zu sehr, wenn es kleine Abweichungen gibt. So halte ich zum Beispiel manchmal die Platzrundenhöhe nicht zu 100 Prozent ein, sinke ein wenig und zu schnell. Minimal. Und trotzdem: So langsam fiebere ich auf meinen ersten Soloflug hin. Ich habe das zum Anlass genommen und Sie, liebe Leser, nach Ihrer Meinung gefragt: Soll ich meinen ersten Alleinflug filmen? Noch habe ich keine Entscheidung getroffen, aber es gibt schon eine Tendenz … Doch was sagen Sie? Hier ein paar Antworten:

  • Liebe Isabella,

Ich finde toll das du deine Ausbildung, deine Hochs und Tiefs ungeschminkt mit uns teilst. Ich finde aber, aus eigener Erfahrung, ich habe dreimal in meinem Leben einen ersten Soloflug absolviert, es ist ein sehr privater Moment der Freude und Befriedigung, genieße diesen Moment alleine und nur für Dich. Ich wünsche Dir einen tollen ersten Soloflug und das berauschende Gefühl der Himmel gehört Dir.

Mit freundlichem Flieger Gruß, Frank B.

  • Hallo Isabella,
    ich habe tatsächlich mein erstes Solo aufgenommen. Das war recht spontan und die Kameraeinstellung ist etwas witzig, man sieht nicht viel, fast nur das Cockpit. Aber ich liebe dieses Video und fühle heute noch das Gefühl von meinem ersten Solo, wenn ich es ansehe.Auch ist das Video ohne Ton, sonst hätte man mich jubeln (oder besser quietschen vor Glück) hören können.

Liebe Grüße aus EDRK, Maike

  • Hi Isabella,

ich lese gerne Deine Story, die mich sehr an meine eigene SPIC Zeiten erinnert. Zu Deinen Fragen kann ich vielleicht mit ein paar Erlebnissen aus meiner Ausbildung beitragen. {…}

Genieße Dein #1st Solo. Es ist ein einmaliges Erlebnis. Und es wird Dich verändern. Ob mit oder ohne Kamera.Das, was man als Pilot in diesem Moment fühlt, kann man eh nicht filmen. Landefilme kannst Du später auch noch machen. Aber vielleicht macht ein Kollege ein Video vom Boden aus?

LG Bernd R.

  • Hallo Isabella,

Ich würde auf alles verzichten, was nicht zum Flug gehört. Du musst auf so viele Dinge achten, dass du nicht auch noch Konzentration auf das optimale Filmen mit einer Go-Pro verwenden solltest. Das kannst du immer noch machen, wenn du dich sicher fühlst. Am Besten überläßt man das Filmen, Zoomen, Kameraschwenks etc. sowieso einer Begleitperson. Dafür hat der Pilot keine freie Kapazität! Und es kann schnell gefährlich werden, weil du abgelenkt wirst.

Mit freundlichen Grüßen Wilfried T.

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  • Hi Isabella,

Ich kann dir als Segelfluglehrer dringend von einem Filmen der ersten Solos abraten. Es findet sich vielleicht jemand der das am Boden hinter deinem Rücken für dich macht. Erste Alleinflüge sind Knackpunkte in der Pilotenausbildung- hauptsächlich psychisch.Es geht weniger um den Fokus- die Aufregung macht dich konzentriert. Das ist ein Selbstläufer. 

Was die Kamera (wenn du allein bist) auslöst, ist das Gefühl das du beobachtet bist. Es wäre nicht gut, wenn dir dieses Gefühl gleichzeitig vermittelt, dass du 
A) Dinge anders machen musst
B) „jemand für dich mitguckt“ wie ein Fluglehrer der still mitguckt und (im Gegensatz zur Kamera eingreifen würde). 

Wenn dich diese beiden Punkte gar nicht ansprechen, kannst du es dir überlegen sie mitzunehmen. Vielleicht bist du routiniert genug vor Kameras um sie tatsächlich zu ignorieren. Die Kamera muss dann im Flug für dich tabu zu bedienen sein. Wenn sie fällt, ohne das es gefährlich ist: liegen lassen. Pech gehabt! Vielleicht hilft es bei der Entscheidung.

Lg
Christian 

  • Hey Isabella, 
    {…} Ich denke das wichtigste ist, dass du dich bei deinem Solo wohl und sicher fühlst, klar. Wenn dich die Kamera dabei eher stört oder ablenkt, lass sie weg, vermutlich wirst du sie aber sowieso nicht bemerken da du mit tausend anderen Sachen beschäftigt bist. Du solltest auf jeden Fall jemand haben der dich nach dem Soloflug fotografisch festhält, wenn die Anspannung abfällt und die Emotionen los gehen. Wahrscheinlich durch deinen Job und Kolumne ohnehin gegeben. Bei mir hat damals Stefan von außen nahe der Landebahn gefilmt, so hatte ich eine schöne Erinnerung und konnte zu dem noch viel besser mein Abfangbogen im Nachgang analysieren. {…} Am verrücktesten bei meinem Soloflug, fand ich die erhebliche Performancesteigerung der C172 sodass ich überrascht war wie schnell Vr erreicht war und dann fast über die Platzrunde nach oben raus Schoß, da ich auch mit der signifikanten Steigflug Performance nicht so wirklich gerechnet hatte. Ab der zweiten Platzrunde war es einfach ein irres, unglaublich, verrücktes Gefühl das jetzt alles allein zu können.

    Ganz liebe Grüße, Chris
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Über den Autor
Isabella Sauer

Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.

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