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FIN – Flugschule im Norden

Die Flugschule des Landesluftsportverbands Schleswig-Holstein ermöglicht den 
dazugehörigen Vereinen die Privatpilotenausbildung unter einem Dach

Von Redaktion
Dezentrale Schulung: Husum ist einer von sieben Ausbildungsplätzen der FIN Foto: Flugschule im Norden

Früher war alles leichter – geht es um die Ausbildung von Piloten, wird dieser Satz in kaum einem Luftsportverein Widerspruch finden. Seit der Umsetzung der EASA-Regularien müssen die Clubs nämlich erheblichen Aufwand betreiben, um ihre Zulassung als Flugschule, im EASA-Wortlaut „Approved Training Organisation“ (ATO), zu erhalten. Die europäischen Richtlinien erfordern die Erstellung von Handbüchern für betriebliche Verfahren, für die Ausbildung des Trainingspersonals und vieles mehr. Zudem müssen Posten wie die des verantwortlichen Cheffluglehrers oder Sicherheitsbeauftragten besetzt werden. „Für uns wäre das personell gar nicht zu stemmen gewesen. Allein die Handbucherstellung hätte wohl ein gutes Jahr gedauert“, glaubt  Christoph Piel, Vorstand des Luftsportvereins Kiel. 

Die Flugschule im Norden schafft Abhilfe

Der Landesluftsportverband Schleswig-Holstein hat deshalb unter der  Zulassungsnummer DE.SH.ATO.003 die „Flugschule im Norden“ gegründet. So muss sich nun nicht mehr jeder Verein einzeln durch das aufwändige Genehmigungsverfahren kämpfen, sondern führt unter dem Dach der verbandseigenen Flugschule als eine ihrer Ausbildungsstätten das Flugtraining der Privatpiloten durch. Sieben Vereine haben mittlerweile dieses Angebot angenommen. Sie schulen für die UL-Lizenz,, den LAPL und PPL sowie den Nachtflug.Außer geringeren Personalbedarf und reduzierten bürokratischen Aufwand im Vergleich zum eigenständigen Vereinsschulbetrieb genießen die Clubs noch weitere Vorteile. Fluglehrer und Schulmaschinen sind Teil der „Flugschule im Norden“ – und egal, in welchem Club sie gemeldet sind, können sie deshalb ohne weiteres an andere teilnehmende Vereine ausgeliehen werden. Engpässe lassen sich somit problemlos ausgleichen. Ebenso kann ein Schüler während seiner Ausbildung sogar den Verein wechseln. Alle Vereine innerhalb der FIN erfüllen dieselben Schulungsstandards – über deren Erfüllung  wacht ein einziger Ausbildungsleiter. So erlernen die Flugschüler beispielsweise Steilkurven und Überziehübungen überall nach derselben Methode. Für manchen ehrenamtlichen Fluglehrer, der schon immer nach seiner eigenen Unterrichtstechnik geschult hat, war dies zunächst eine  Umstellung. Im wahrsten Sinne des Wortes unter einem Dach wird die „Flugschule im Norden“ aber erst in wenigen Monaten sein: Mit dem Neubau des Verbandsgebäudes am Flugplatz Rendsburg-Schachtholm wird es dort künftig eigene Schulungsräume geben. Die Schleswig-Holsteiner sind mit ihrer Idee einer Verbandsflugschule übrigens nicht allein. Nahezu alle anderen Landesluftfahrtverbände bietet für ihre Vereine ein ähnliches Konzept

Text: Christof Brenner fliegermagazin 04/2017

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