Blackwing Sweden meldet UL-Speed-Weltrekorde an

Ausgangspunkt der Weltrekordversuche, die am 14. April in Südschweden stattfanden, war die Blackwing-Homebase Landskrona. Am Steuer saß Blackwing-Konstrukteur und Geschäftsführer Niklas Anderberg, neben ihm sein Mitarbeiter Fredrik Lanz.

Die BW 635RG ist ein Composite-Tiefdecker mit nebeneinander angeordneten Sitzen und Einziehfahrwerk. Angetrieben wird das UL von einem Rotax 915 iS (Turbomotor), der 141 PS leistet. Die bekannten Blackwing-Typen BW 600 und 600RG, beide mit 100-PS-Rotax-Motor, sind gegenwärtig im deutschen UL-Zulassungsverfahren für eine Höchstabflugmasse von 600 Kilogramm.

„Wir hatten eine lange Diskussion mit der FAI“, sagt Niklas Anderberg, „welche Höhe wir für die Rekordversuche fliegen sollten. Sie haben uns gesagt, es gäbe keine Vorschriften über die Höhe. Die größte Höhe, die wir unter dem Aspekt der Flattersicherheit wählen konnten, waren 10.000 Fuß. Für diese Höhe ist die BW 635RG mit dem Turbo-aufgeladenen Rotax 915 iS optimiert, mit 100 PS funktioniert sie in zirka 4000 Fuß am besten.“

Die bestehenden FAI-Weltrekorde für ULs in der Klasse RAL2T (UL-Dreiachser, Landflugzeug, zwei Personen an Bord, Verbrennungsmotor) hält der Argentinier Alberto Porto, der in Italien ULs produziert (Porto Aviation Group).

Am 15. Dezember 2019 hatte er mit seiner Risen und Copilotin Elisa Tomasi über die 15-Kilometer-Distanz 330,45 km/h erreicht, mit der Siren (Festfahrwerksversion der Risen) erflog dieselbe Crew auf dem 50-Kilometer-Dreieckskurs 283,62 km/h. Beide Geschwindigkeiten beziehen sich auf Meereshöhe – umgerechnet auf 10.000 Fuß wären es 397 km/h auf gerader Strecke und 340 km/h auf geschlossenem Kurs. Die Risen war mit einem 115 PS leistenden Rotax 914 (Turbo) ausgerüstet, die Siren mit einem 100-PS-Rotax-Saugmotor.

Die Blackwing-Weltrekordversuche wurden in Schweden als nationale Rekorde gewertet und anschließend vom schwedischen Luftsportverband an den Weltluftsportverband FAI in die Schweiz weitergeleitet. Jetzt wartet man auf die Anerkennung aus Lausanne.