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Elektra Trainer: Elektroflugzeug aus Bayern meistert Erstflug

Der Elektra Trainer von Elektra Solar ist erstmals geflogen. Das UL bietet zwei entscheidende Vorteile: geringe Betriebskosten und wenig Lärm.

Von Isabella Sauer
Elektra Trailer
Der Elektra Trailer von Elektra Solar ist am 30. Juni in Memmingen zum Erstflug abgehoben. Foto: Elektra Solar

Premiere für den neuen Elektroflieger Elektra Trainer vom bayerischen Luftfahrtunternehmen Elektra Solar: Das Flugzeug hob am Donnerstag erstmals in Memmingen ab, um ein paar Runden in der Luft zu drehen. Der Pilot lobte nach der Landung das Flugverhalten der Elektra Trainer. Jedoch durfte das Elektroflugzeug nicht mit voller Besetzung starten.

Der Pilot war beim Jungfernflug allein an Bord. Dabei ist der Elektra Trainer eigentlich ein Zweisitzer. Das Luftfahrtbundesamt hatte aber nur einen Flug mit einer Person genehmigt. Der Elektro Trainer ist eins von zwei Elektroflugzeugen für zwei Personen.

Eigentlich ist der Elektra Trainer ein Zweisitzer, doch das Luftfahrtbundesamt hatte nur einen Flug mit einer Person genehmigt.

Elektra Trainer soll vorrangig als Schulflugzeug eingesetzt werden

Woher kommt der Strom für das Flugzeug? Ein Akku mit einer Kapazität von 35 Kilowattstunden liefert Strom für den Motor. Zudem bringen Solarzellen auf den Tragflächen ebenfalls elektrische Energie. Die mögliche Laufzeit liegt aktuell bei knapp drei Stunden. Die maximal Reichweite des Elektra Trainers beträgt 300 Kilometer. Wer 50 Minuten fliegt – der Einsatz als Schulflugzeug steht im Vordergrund -, genügt eine Ladezeit von 35 Minuten mit 18 kW, um erneut 50 Minuten fliegen zu können.

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Bereits im Jahr 2012 hatte das Unternehmen Elektro Solar das Solarflugzeug Elektra One Solar vorgestellt. Dessen Tragflächen sind mit Solarzellen ausgelegt. Es soll mit Solarunterstützung eine Reichweite von 1000 Kilometern. 2015 überflog die Maschine als erstes ausschließlich elektrisch angetriebenes Flugzeug die Alpen. Es gibt auch ein Nachfolgemodell namens Elektra Two Solar. Dieses wurde mit einem Steuerungssystem ausgestattet. So kann das Flugzeug autonom fliegen.

Klimaneutrales Fliegen mit dem Elektra Trainer von Elektra Solar

Laut Hersteller ist der Elektra Trainer ein Schritt in Richtung klimaneutrale Nutzung des Luftraums. Der Tiefdecker mit Side-by-side-Cockpit wird von einem 50-kW-Elektromotor des Typs HPD-50D angetrieben und soll eine Reisegeschwindigkeit von 120 km/h erreichen. Ein Vorteil: Da die Lärmentwicklung bei 50 Dezibel liegt, kann auch in Gegenden und zu Tageszeiten geflogen werden, die den Betrieb konventioneller Motorflugzeuge ausschließen. Zum Vergleich: Der Grenzwert für ein Mittelklassefahrzeug liegt bei 72 Dezibel.

Der Elektra Trailer ist ein günstiges Schulflugzeug und hat eine Reichweite von 300 Kilometern.

Ein weiterer, entscheidender Vorteil: Der Elektra Trainer ist ein günstiges Schulungsflugzeug. Laut Elektra Solar soll eine Stunde in der Luft etwa 60 Euro kosten.

Noch in diesem Jahr sollen laut Hersteller fünf Exemplare gebaut werden, 2023 sollen es 20 sein. Der Elektra Trailer soll 250.000 Euro kosten.

Text: Isabella Sauer, Peter Wolter

Über den Autor
Isabella Sauer

Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.

Schlagwörter
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