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Elektra-Trainer: Elektroflugzeug erhält Einzelzulassung

Das Elektro-UL bringt einige Vorteile mit sich. Besonders für die Ausbildung eignet es sich gut.

Von Thomas Borchert
Elektra Trainer
Die Elektra-Trainer hat eine Einzelzulassung des Deutschen Ultraleichtflugverbands erhalten. Nun ist sie auf der AERO Friedrichshafen zu sehen. Bild: Elektra Solar

Das deutsche Unternehmen Elektra Solar hat für den Prototyp seines zweisitzigen Elektro-ULs eine Einzelzulassung des Deutschen Ultraleichtflugverbands (DULV) erhalten. Die Elektra-Trainer hat bereits 100 Versuchsflüge und 75 Flugstunden hinter sich. Nun soll die erweiterte Musterzulassung folgen, die eine Serienproduktion erlaubt.

Die ersten drei Exemplare sollen dann mit festem Zweibeinfahrwerk zum Sonderpreis erhältlich sein. Der einsitzige Vorläufer Elektra One hatte bereits 2011 seinen Erstflug. 2021 erhielt diese Maschine dann die deutsche Ultraleicht-Einzelzulassung. Sie überquerte 2017 als erstes Ultraleichtflugzeug elektrisch die Alpen. Elektra Solar bietet Interessenten darum an, das Flugzeug auf dem Allgäu-Airport Memmingen vorzuführen.

Akku Reichweite: Zweieinhalb Stunden Flugzeit

Ein Vorteil des Elektro-UL ist der geringe Lärm, den es macht. Während der Grenzwert für ein Mittelklassefahrzeug bei 72 Dezibel liegt, entwickelt sich bei der Elektra-Trainer lediglich Lärm in höhe von 50 Dezibel. Somit ist es erlaubt, auch in Gegenden und zu Tageszeiten zu fliegen, die den Betrieb konventioneller Motorflugzeuge ausschließen.

Die Elektra-Trainer ist mit Side-by-side-Sitzanordnung für die Ausbildung optimiert. Sie ist ein günstiges Schulungsflugzeug. So soll eine Stunde in der Luft nur etwa 60 Euro kosten. Laut Hersteller hat sie außerdem mit vollen Akkus eine Flugzeit von zweieinhalb Stunden (plus 30 Minuten Reserve). Bestätigen sich die Werte, dann lägen sie deutlich über denen der Wettbewerber wie zum Beispiel der Pipistrel Velis Electro. Die Maschine soll auch genug Power für den Schlepp von Segelflugzeugen haben.

Elektra-Trainer: Klimaneutrale Nutzung des Luftraums

Woher kommt der Strom für das Flugzeug? Ein Akku mit einer Kapazität von 35 Kilowattstunden liefert Strom für den Motor. Zudem bringen Solarzellen auf den Tragflächen ebenfalls elektrische Energie. Ein 50-kW-Elektromotor des Typs HPD-50D treibt den Tiefdecker an. Damit erreicht das Elektro-UL dann eine Reisegeschwindigkeit von 120 km/h und eine Reichweite von 300 Kilometern. 35 Minuten mit 18kW laden reichen aus, um 50 Minuten zu fliegen. Laut Hersteller ist die Elektra-Trainer ein Schritt in Richtung klimaneutrale Nutzung des Luftraums.

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Über den Autor
Thomas Borchert

Thomas Borchert begann 1983 in Uetersen mit dem Segelfliegen. Es folgte eine Motorsegler-Lizenz und schließlich die PPL in den USA, die dann in Deutschland umgeschrieben wurde. 2006 kam die Instrumentenflugberechtigung hinzu. Der 1962 geborene Diplom-Physiker kam Anfang 2009 vom stern zum fliegermagazin. Er fliegt derzeit vor allem Chartermaschinen vom Typ Cirrus SR22T, am liebsten auf längeren Reisen und gerne auch in den USA.

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