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Elektra Trainer erhält Musterzulassung

Der Hersteller Elektra Solar kann jetzt mit der Serienfertigung des doppelsitzigen Elektro-ULs Elektra Trainer starten. Wann soll der Erstkunde beliefert werden?

Von Dirk M. Oberländer
Elektra Trainer
Ganz frisch mit Musterzulassung des DULV: Elektra Trainer Bild: Elektra Solar

LinkedIn scheint inzwischen auch bei deutschen Firmen die Plattform der Wahl zu sein, um Neuheiten aller Art zu verkünden. Calin Gologan, Gründer von Elektra Solar, gab hier die Zulassung des Elektra Trainers bekannt:

„Heute (31.10.24, die Redaktion) haben wir die deutsche Musterzulassung für den Elektra Trainer, unser zweisitziges Elektroflugzeug erhalten. Derzeit gibt es lediglich zwei elektrisch betriebene Luftfahrzeuge mit Zulassung. Wir haben das einzige mit Cross-Country-Fähigkeiten. Vor vier Jahren sind wir nur mit einem Konzept gestartet.“

Elektra Trainer: Testlandung mit Schubumkehr

Technische Daten Elektra Trainer

Das fliegermagazin hat anlässlich der AERO 2024 bereits umfangreich über das Elektro-UL berichtet. Im LinkedIn-Post werden auch die aktuellen technischen Daten des Elektra Trainers genannt:

  • Reichweite: 2,5 Stunden (über 3 Stunden mit optional lieferbaren Batterien)
  • Lärmpegel: 50 dbA
  • Redundanter Antrieb (80 kW Start- und 40 kW Dauerleistung)
  • Steigrate mit Startleistung: > 5 m/s, bei Dauerleistung: > 3 m/s
  • portables Ladegerät im Flugzeug
  • gute STOL-Eigenschaften durch Schubumkehr und optionale Bremsklappen
  • Flugzeug ist in 30 Minuten auf- und abrüstbar (beim Einsatz aus dem Anhänger)
  • Cloud-Portal zur Datenauswertung und zur Vereinfachung der Wartung

Der Hersteller Elektra Solar will jetzt mit der Serienfertigung beginnen. Geplant ist eine Fertigungsrate von bis zu zehn Flugzeugen pro Jahr. Der Verkaufspreis beginnt bei 250.000 Euro netto. Die Auslieferung des ersten Kundenflugzeugs ist im April 2025 geplant.

Elektra Trainer: Was noch bekannt ist

Weitere Daten zum Flugzeug finden sich auf der Website des Herstellers. Wir nennen hier die Wichtigsten:

  • Material: Carbon
  • Festfahrwerk (Zweibein), optional Einziehfahrwerk
  • Spannweite: 14,5 Meter
  • Leergewicht: 400 kg
  • MTOM: 600 kg
  • Motortyp: Geiger Engineering HPD-50D
  • Reisegeschwindigkeit: 120 km/h
  • Startstrecke über 15 Meter hohes Hindernis: 285 Meter (Gras) bzw. 250 Meter (Beton)

Der Akku von Geiger Engineering ist modular aufgebaut. Die Kapazität pro Block beträgt 3,1 kWh. Serienmäßig wird das UL mit 10 Akkublöcken ausgeliefert. Optional können zwei zusätzliche Blöcke in der Zelle verbaut werden. Beim Solobetrieb besteht zusätzlich die Möglichkeit, weitere zwei Akkublöcke auf dem Copilotensitz zu montieren.

Der Elektra Trainer ist mit einem On-Bord-Ladegerät ausgestattet. Beim Anschluss an Starkstrom lädt der Akku mit 11 bis 12,5 kW. Das entspricht etwa einer Minute Ladezeit pro Flugminute. An der normalen Haustromsteckdose (einphasig) erhöht sich die Ladezeit um das Vierfache.

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Calin Gologan, CEO von Elektra Solar, neben dem neuen Elektra Trainer auf der AERO 2024, ausgestattet mit innovativen Winglets und Solar-Anhänger für nachhaltige Flugabenteuer. Rechts: Konstantin Hadrossek vom Flughafen Kempten-Durach mit der ersten öffentlichen Ladestation für Flugzeuge.
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Über den Autor
Dirk M. Oberländer

Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.

Schlagwörter
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