Flight Design meldet Insolvenz an: Wie geht es weiter?
Der deutsche Flugzeughersteller Flight Design steckt in Schwierigkeiten. Zuletzt musste die Fertigung wegen des Ukraine-Kriegs verlegt werden.
Die Flight Design general aviation GmbH mit Sitz am Flugplatz Eisenach-Kindel hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen, das vor allem durch seine leichten Sportflugzeuge der CT-Serie bekannt wurde, informierte die Öffentlichkeit in einer aktuellen Pressemitteilung über diesen Schritt.
Ziel des Verfahrens sei es, die wirtschaftliche Basis des Unternehmens zu stabilisieren und eine langfristige Perspektive für den Betrieb zu sichern.
Ursachen und Hintergründe der Insolvenz von Flight Design
Flight Design sieht sich nach eigenen Angaben mit einer Reihe wirtschaftlicher Herausforderungen konfrontiert. Insbesondere die Auswirkungen der globalen Corona-Pandemie, steigende Materialkosten sowie Lieferkettenprobleme haben die finanzielle Situation des Unternehmens belastet. Trotz Bemühungen, die Produktion und den Vertrieb anzupassen, reichten die Einnahmen nicht aus, um die laufenden Kosten zu decken.
Der Geschäftsführer von Flight Design haben am 3. Dezember 2024 beim Amtsgericht Meiningen einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Rechtsanwalt Marcello Di Stefano wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Di Stefano erklärte: „Die Auftragslage des Unternehmens ist gut, die Produkte haben einen sehr guten Ruf auf dem internationalen Markt und die Außenstände sind überschaubar.“
Die Insolvenz wurde laut Unternehmensleitung notwendig, weil unbezahlte Forderungen im mittleren sechsstelligen Bereich zu einem Liquiditätsengpass geführt haben. Ein unterzeichneter Vertrag über 1 Million Euro konnte bislang nicht umgesetzt werden, und kurzfristige Finanzierungsalternativen scheiterten.
Wo hat Flight Design seine Produktionsstandorte?
Flight Design betreibt Produktionsstandorte in Deutschland, der Tschechischen Republik und der Ukraine. Die Produktion in Cherson in der Ukraine musste aufgrund der russischen Invasion vorübergehend eingestellt werden. Das Unternehmen verlegte daraufhin Teile der Produktion nach Sumperk in Tschechien und konnte die Auslieferungen im Sommer 2024 wieder hochfahren. Aktuell beschäftigt das Unternehmen zehn Mitarbeiter in Deutschland, 70 in Tschechien und 20 in der Ukraine.
Der Geschäftsbetrieb wird trotz des Insolvenzverfahrens uneingeschränkt fortgeführt. Die Löhne und Gehälter sollen bis mindestens 31. Januar 2025 gesichert sein.
Perspektiven und Ausblick von Flight Design
Nach Einschätzung des vorläufigen Insolvenzverwalters Marcello Di Stefano bestehen gute Chancen für eine erfolgreiche Restrukturierung. „Eine meiner vordringlichsten Aufgaben wird es sein, durch intensive Verhandlungen die Finanzierung des Geschäftsbetriebs zu sichern. Damit wäre es möglich, die Flight Design Group mit ihren EASA-Konstruktions- und Produktionsbetrieben und den Flugzeugen der F- und CT-Serien aufrechtzuerhalten und die bestehenden Aufträge abzuschließen“, erklärte Di Stefano.
Flight Design ist seit seiner Gründung im Jahr 1988 ein bedeutender Akteur im Markt für Leichtflugzeuge. Das Unternehmen hat bislang mehr als 2000 Flugzeuge ausgeliefert und ist in 48 Märkten weltweit aktiv. Durch Lizenzvergaben wird zudem die Fertigung in China ermöglicht.
Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.
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