NEWS

/

Luftraumstruktur: Wichtige Änderungen zum Saisonstart 2024

Ende März erscheinen die neuen ICAO-Sichtflugkarten für Deutschland. In einigen Regionen ändert sich die Luftraumstruktur deutlich – zum Beispiel um Berlin und Frankfurt am Main.

Von Dirk M. Oberländer
Luftraum Berlin
Luftraum Berlin. Bild nicht für navigatorische Zwecke geeignet!

Zum Saisonstart erwarten Pilotinnen und Piloten oft gespannt die neuen ICAO-Karten. Fast jedes Jahr gibt es kleinere oder größere Änderungen der Luftraumstruktur. Für die Festlegung ist in Deutschland das Bundesverkehrsministerium (BMDV) zuständig. Die Behörde stimmt sich zuvor mit Institutionen wie beispielsweise der Deutschen Flugsicherung, dem Luftfahrtamt der Bundeswehr und Luftfahrtverbänden ab. Außerdem werden Airlines und Interessenverbände von Berufspiloten zu Abstimmungsgesprächen eingeladen.

Die aktuelle Luftraumstruktur wird dann vom BMDV festgelegt und in den Nachrichten für Luftfahrer (NfL) veröffentlicht. Mit dem Datum des Inkrafttretens ändern sich dann auch die ICAO-Karten auf Papier beziehungsweise die digitalen Karten in Apps und GPS-Geräten. Deshalb sind regelmäßige Updates wichtig, um Luftraumverletzungen zu vermeiden.

Luftraumstruktur: Was ist neu in 2024?

In der Region Berlin gibt es Änderungen direkt an der Kontrollzone zum Flughafen Berlin-Brandenburg (EDDB). Am westlichen und östlichen Rand der CTR liegt jetzt jeweils ein Luftraum C mit einer Untergrenze von nur 1500 Fuß. Knapp ausgespart ist dabei der Verkehrslandeplatz Schönhagen (EDAZ).

Luftraum BerlinLuftraum Berlin
Luftraum Berlin: Bild nicht für navigatorische Zwecke geeignet. (DFS) Bild: DFS Deutsche Flugsicherung GmbH

Am Flughafen Dresden (EDDC) werden Teile des Luftraums D (nicht CTR) und der Transponder Mandatory Zones (TMZ) in HX-Lufträume umgewandelt. Diese sind nur zeitweise aktiv – je nach Betriebsrichtung der Piste (04/22).

Luftraum Dresden: Bild nicht für navigatorische Zwecke geeignet. (DFS)

Um den Flughafen Frankfurt/Main (EDDF) wird der Luftraum C auf die Untergrenze von 2500 Fuß angehoben. Darunter werden neue Lufträume der Klasse D (nicht CTR) eingerichtet. Ein temporärer Luftraum D (HX) vom Boden bis 1500 Fuß sowie ein permanenter Luftraum D im Höhenband von 1500 bis 2500 Fuß.

Luftraum Frankfurt a. M.: Bild nicht für navigatorische Zwecke geeignet. (DFS)

Rund um den Flughafen Friedrichshafen (EDNY) gibt es eine permanente Transponder Mandatory Zone (TMZ) mit der Untergrenze von 4500 Fuß. Im Osten schließt sich eine temporäre (HX) TMZ mit der Untergrenze von 4500 Fuß an. Im Süden liegt zudem eine weitere permanente TMZ im Höhenband von 200 Fuß AGL bis FL 100. Hier muss der Squawk 2677 gerastert werden und zugleich auf der Frequenz 119,925 (ALPS Radar) Hörbereitschaft hergestellt werden.

Luftraum Friedrichshafen: Bild nicht für navigatorische Zwecke geeignet. (DFS)

Natürlich können wir hier nur die wichtigsten Änderungen dokumentieren. Deshalb lohnt sich ein genaues Kartenstudium auch in der Heimatregion. Die neuen ICAO-Karten mit gelten ab dem 21. März 2024.

LESEN SIE AUCH
Kollisionsgefahr
Wissen

10 Tipps zur Kollisionsvermeidung: FLARM, ADS-B & mehr

Über den Autor
Dirk M. Oberländer

Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.

Schlagwörter
  • Luftraumstruktur
  • Deutschland