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Pratt & Whitney bringt seltene Boeing 747SP nach Oshkosh

Zur EAA AirVenture 2025 bringt Pratt & Whitney ein seltenes Boeing 747SP-Testflugzeug nach Oshkosh – mit exklusivem Einblick in die Triebwerkstechnik.

Von Isabella Sauer
Der Andrang ist groß: Viele Besucher wollen die Boeing 747SP von Pratt & Whitney in Oshkosh sehen.
Der Andrang ist groß: Viele Besucher wollen die Boeing 747SP von Pratt & Whitney in Oshkosh sehen. Bild: Isabella Sauer

Ein echtes Highlight auf dem EAA AirVenture in Oshkosh 2025: RTX-Tochter Pratt & Whitney präsentiert eine ihrer beiden flugfähigen Boeing 747SP-Testmaschinen auf der Boeing Plaza. Das ikonische Flugzeug bleibt bis einschließlich Donnerstag, 24. Juli, auf dem Messegelände. Besucher haben in dieser Zeit die einmalige Gelegenheit, den fliegenden Prüfstand aus nächster Nähe zu besichtigen.

Der Auftritt der 747SP ist Teil der globalen 100-Jahr-Feier von Pratt & Whitney. Gegründet 1925, gehört das Unternehmen bis heute zu den führenden Triebwerksherstellern weltweit – vom legendären Wasp-Motor bis zum modernen GTF-Antrieb.

Boeing 747SP ist ein fliegendes Testlabor

Das gezeigte Flugzeug dient seit Jahren als fliegendes Testlabor: Bei der Boeing 747SP-Testplattform von Pratt & Whitney ist das fünfte Triebwerk – also das zu testende – nicht unter einem der Flügel montiert, sondern gut sichtbar auf dem Rücken des Flugzeugs, leicht nach rechts versetzt, vor dem Seitenleitwerk.

Diese ungewöhnliche Position dient nicht nur der Sicherheit, sondern bietet auch besonders günstige aerodynamische Bedingungen: Das Triebwerk kann hier im unverfälschten Luftstrom arbeiten, ohne durch Verwirbelungen von Tragflächen oder Fahrwerken beeinflusst zu werden. Zudem erlaubt die Montage auf einem modularen Pylon, unterschiedlichste Triebwerkstypen zu testen – von Businessjet-Antrieben bis zu neuen Modellen für Verkehrsflugzeuge

Hier ist die "Engine Specialists Station" zu sehen.Hier ist die "Engine Specialists Station" zu sehen.
Hier ist die „Engine Specialists Station“ in der Boeing 747SP zu sehen. Foto: Isabella Sauer

Seit 2001 absolvierte das Flugzeug mehr als 1400 Flug- und Bodentests mit über 70 unterschiedlichen Prototyp-Triebwerken. Es spielte unter anderem eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des PW800 für Businessjets und des GTF-Triebwerks für Verkehrsflugzeuge.

„Mit unserer 747SP zeigen wir nicht nur ein technisches Unikat, sondern auch, wie unser Innovationsgeist die Zukunft der Luftfahrt mitgestaltet“, sagte Maria Della Posta, Präsidentin von Pratt & Whitney Canada.

Boeing 747SP: legendäres Flugzeug mit Sonderstatus

Die Boeing 747SP – das „SP“ steht für „Special Performance“ – ist eine verkürzte Version der klassischen 747 mit größerer Reichweite. Nur 45 Stück wurden weltweit gebaut. Heute sind nur noch zwei flugfähig, beide im Besitz von Pratt & Whitney. Die Maschine auf der Boeing Plaza stammt aus dieser exklusiven Flotte und wurde speziell für Triebwerkstests umgebaut.

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FTI: Flight test instrumentation specialists station. Recording and Monitoring of flight tests data. Foto: Isabella Sauer

Auch die EAA zeigt sich begeistert: „Pratt & Whitney hat die zivile, militärische und allgemeine Luftfahrt entscheidend geprägt“, betont Rick Larsen, Vice President der EAA. „Dass dieses seltene Testflugzeug hier in Oshkosh steht, ist ein Geschenk an alle Besucher.“

Begleitend zur Flugzeugpräsentation zeigt RTX in Hangar B weitere Highlights aus dem Konzern – darunter Schnittmodelle des legendären PT6-Triebwerks von Pratt & Whitney Canada und neue Technologien von Collins Aerospace. Besonders der PT6-Motor hat Geschichte geschrieben: Über 60 Jahre im Einsatz, mehr als 500 Millionen Flugstunden – und nach wie vor Maßstab für Turboprop-Antriebe weltweit.

Die Boeing 747SP steht vom 20. bis 24. Juli auf der Boeing Plaza in Oshkosh. Weitere Informationen zur Messe: www.eaa.org/airventure

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Über den Autor
Isabella Sauer

Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit Mai 2025 hat sie eine Privatpilotenlizenz (PPL).

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