PPL

Geduld lernen: Wann kommt meine ZÜP?

Beim Augenarzt war ich schon. Auch den Besuch beim Fliegerarzt habe ich hinter mir und das Medical in der Tasche. Jetzt fehlt nur noch die ZÜP …

Von Isabella Sauer
Zuverlässigkeitsüberprüfung
So sieht das ZÜP-Formular in Hamburg aus. Bild: fliegermagazin

Wo soll ich nur anfangen? Noch bevor es mit der eigentlichen PPL-Ausbildung losgeht, erlebe ich schon ganz schön viel. So hatte ich von meiner Flugschule den Auftrag bekommen, für die Anmeldung unterschiedliche Dokumente einzureichen. Das Ausfüllen des Schülerfragebogens, die Kopie des Personalausweises und der Auszug aus dem Fahreignungsregister des Kraftfahrtbundesamts waren schnell erledigt. Für die anderen  Aufgaben benötigte ich deutlich mehr Zeit als gedacht!

Bevor es zum Fliegerarzt geht, muss ich zum Augenarzt

Auf Empfehlung meines Kollegens Thomas rief ich bei der Praxis von Fliegerärztin Dr. Ursula Diestel in Hambug an. Ich bekam einen Termin drei Wochen später und zugleich die Erinnerung daran, dass ich vorab einen Augenarzt aufsuchen müsste. »Huch«, dachte ich. Das hatte ich tatsächlich nicht auf dem Zettel. Aber auch da gab es eine gute Lösung: Die nette Sprechstundenhilfe nannte mir eine Augenärztin, die mit der Fliegerarztpraxis zusammenarbeitet. Ein Anruf und zack, ich hatte einen Termin in zwei Wochen. Juhu!

In der Nacht vor dem Augenarzttermin schlief ich etwas unruhig, da ich mir Sorgen machte – unnötig! Ich wusste, dass ich gute Augen hatte. Bei einem einfachen Sehtest beim Optiker vor zwei Jahren war alles paletti gewesen. Doch vielleicht hatte sich seither etwas geändert? Schließlich haben meine Eltern und meine ältere Schwester alle eine Brille.

Haben Sie ihre Augen lasern lassen?

Angespannt, aber hoch motiviert saß ich schließlich im Behandlungszimmer und meisterte einen Test nach dem nächsten. So wurde beispielsweise ein computergesteuertes Gerät zur Gesichtsfeldprüfung genutzt. Ich schaute hindurch und fixierte einen zentralen Punkt. In unterschiedlichen zeitlichen Abständen leuchteten dann rings um den Punkt Lichter auf. Ich musste jedes Mal möglichst schnell eine Taste drücken, als ich den Punkt sah. Das war aufregend!

Meine Anspannung während der augenärztlichen Untersuchung war letztlich umsonst. Am Ende sagte und fragte mich die Ärztin:  »Herzlichen Glückwunsch, bestanden! Sagen Sie mal, haben Sie ihre Augen lasern lassen? Sie können ziemlich gut sehen!« Pure Erleichterung. Ich strahlte wie ein Honigkuchenpferd, als ich mich anschließend auf den Weg zum Verlag machte.

Medical erinnert an einen alten Führerschein

Eine Woche später saß ich dann bei der Fliegerärztin. Gleiches Spiel: Ich hatte schlecht geschlafen, innerlich kribbelte es vor Aufregung in mir. Die Ausstellung des Medicals Klasse 2 war schließlich entscheidend für meine Ausbildung zur Privatpilotin. Zuerst musste ich eine Urinprobe abgeben, das klappte irgendwie … Danach füllte ich einen Patientenbogen aus: Vorerkrankungen, regelmäßige Tabletteneinnahme und so weiter. Ein Kinderspiel, da ich zum Glück keine gesundheitlichen Probleme habe.

Mein persönliches Highlight war, dass mir kein Blut abgenommen werden musste. Darin bin ich nämlich überhaupt nicht gut. Ich war mir aber vor der Untersuchung nicht sicher, ob es Pflicht sein würde. Nach etwas mehr als einer Stunde hielt ich dann das Medical, was mich an einen alten Führerschein erinnerte, in den Händen. Wieder ein Schritt geschafft!

Seit fünf Wochen warte ich auf die ZÜP

Was mir jetzt noch fehlt, ist die Zuverlässigkeitsüberprüfung. Als ich meine Wohnsitze der vergangenen zehn Jahren angeben musste, bekam ich gefühlt einen Nervenzusammenbruch. Ich ließ mir ziemlich viel Zeit mit dem Ausfüllen, da ich immer dachte: »Ich kann die Wohnsitze gar nicht so genau aufzählen.« Kennen Sie das auch? Manchmal fängt man mit einer Aufgabe gar nicht erst an, da man befürchtet, sie könnte ewig dauern. Und dann stellt man fest: War doch gar nicht so schlimm! Und nun habe ich den Salat: Ich warte seit fünf Wochen auf meine ZÜP. Die letzte Hürde habe ich also noch nicht genommen, ich muss mich in Geduld üben!

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Über den Autor
Isabella Sauer

Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.

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