Wichtiger Papierkram: Was brauche ich für die PPL-Prüfungsanmeldung?
Bald wartet die praktische Prüfung zur Privatpilotenlizenz. Welche Dokumente benötigt ein Flugschüler für die Prüfungsanmeldung?

Noch liegen ein paar Flugstunden vor mir, doch der Gedanke an die Anmeldung zur PPL-Prüfung rückt so langsam näher. Und da ich und Papierkram nicht die besten Freunde sind – wir erinnern uns an meine BZF-Anmeldung – möchte ich mich dieses Mal frühzeitig darüber informieren. Das hilft möglicherweise auch dem einen oder anderen Flugschüler, und Piloten erinnern sich vielleicht an ihren Gefühlszustand, als sie diese Dokumente ausgefüllt haben.
Zum Glück scheint die Prüfungsanmeldung kein Hexenwerk zu sein. Zuständig ist in meinem Fall die Luftfahrtbehörde Hamburg. Auf deren Website findet man alle nötigen Formulare, darunter auch den Antrag für die praktische Prüfung. Hier werden zunächst allgemeine Daten abgefragt: Angaben zum Bewerber wie Name, Adresse und Aktenzeichen des Zuverlässigkeitsbescheids. Danach folgt ein längerer Selbsterklärungsteil. Es geht unter anderem darum, dass ich bestätige, nicht rechtskräftig verurteilt worden zu sein, keine sonstigen Ermittlungs- oder Strafverfahren in den letzten fünf Jahren gegen mich anhängig waren oder gegen mich anhängig sind, und kein regelmäßiger Missbrauch von Alkohol, Rauschmitteln oder Medikamenten vorliegt.
PPL-Prüfungsanmeldung – von A bis E
Sollte man eine der geforderten Erklärungen oder Nachweise nicht sofort beilegen können, müssen entsprechende Belege beigefügt werden (siehe Abschnitt E im Formular). Außerdem wird in dem Antrag die Eintragung von Sprachkenntnissen beantragt – beispielsweise Deutsch als Muttersprache auf Expertenniveau (Level 6) durch eine einfache Bestätigung. Weitere Sprachkenntnisse und Funkrechte (BZF I, BZF II, BZF E oder AZF) können ebenfalls angegeben werden.
Wichtig: Die Erlaubnis kann beschränkt oder widerrufen werden, falls sie durch falsche Angaben oder gefälschte Nachweise erschlichen wurde. Mit der Unterschrift erklärt man sich auch damit einverstanden, die Gebühren für die Prüferzuweisung, die Lizenz sowie die Reisekosten zu übernehmen. Hierfür sollten etwa 250 Euro eingeplant werden.
Welches Flugzeug fliege ich am Prüfungstag?
In Abschnitt C sind Angaben zur Ausbildungseinrichtung gefragt, wie zum Beispiel das Luftfahrzeugmuster für die Prüfung. Weiter geht es für mich mit dem Punkt »Erstausbildung oder Ausbildung ohne Anrechnung«. Relevant sind hier unter anderem das Datum des Beginns der Ausbildung, die eingesetzten Luftfahrzeugmuster, die Gesamtflugunterrichtsstunden, Stundenanzahl überwachter Alleinflüge (mindestes zehn Stunden) sowie Allein- Überlandflug von mindestens 150 NM, wobei zwei Landungen auf zwei anderen Flugplätzen als dem Startflugplatz durchgeführt wurden.
Die in diesem Abschnitt abgefragten Daten füllt die Flugschule aus, sie bescheinigt die sogenannte Prüfungsreife. Zuletzt müssen weitere Unterlagen teils in Kopie abgegeben werden.
Alle benötigten Dokumente im Überblick
- Ausbildungsnachweis (das Flugbuch reicht nicht – es braucht die offizielle Bestätigung der Flugschule über die abgeschlossene Ausbildung)
- Nachweis über die bestandene theoretische Prüfung
- Personalausweis in Kopie
- Tauglichkeitszeugnis in Kopie
- Kopie eines gültigen Zuverlässigkeitsbescheids (ZÜP), sofern dieser der Luftfahrtbehörde noch nicht vorliegt
- Kopie der Auskunft aus dem Fahreignungsregister – nicht älter als sechs Monate
- Dokumentation des Allein-Überlandflugs
- Nachweis über das BZF (Sprechfunkzeugnis)
- Zahlungsnachweis für die Prüfungsgebühr
Ich habe mir den Antrag zur Prüfungsanmeldung schon einmal ausgedruckt und alles in Ruhe durchgelesen. Bald werde ich mich dazu auch mit meiner Flugschule zusammensetzen, um sicherzustellen, dass alles vollständig ist. Das wird nicht nur helfen, kleine Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden, sondern sicher auch mental den »Endspurt« der Ausbildung markieren.
Der Antrag wird dann per Post oder E-Mail an die Luftfahrtbehörde geschickt. Von dort aus geht es an den Prüfer, der sich anschließend bei einem meldet, um den Termin für die praktische Prüfung abzustimmen. In der Regel läuft das unkompliziert und dauert nur wenige Tage. Mein persönlicher Tipp: Frühzeitig alles zusammensuchen und checken. Es gibt nichts Nervigeres, als kurz vor Schluss festzustellen, dass ein Dokument oder eine Unterschrift fehlt. Außerdem: Keine Scheu, bei Unsicherheiten die Flugschule zu fragen.
Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.
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