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Wichtige Erkenntnis: Irgendwas stimmt hier nicht …
Nach zwei Monaten passt endlich das Flugwetter und Flugschülerin Isabella kann fliegen gehen. Doch die Vorflugkontrolle verläuft nicht reibungslos.
Oh was war ich motiviert! Endlich, nach zwei Monaten stand mir am 1. Mai endlich wieder eine Flugstunde bevor. Die vorherigen fielen aufgrund des schlechten Flugwetters aus oder ich musste absagen, weil ich beruflich nicht dazu kam. Das Beste war auch noch, dass ich direkt im Anschluss ein paar Tage Urlaub hatte. Mein Plan: sich voll und ganz auf die Theorie konzentrieren und einfach mal nichts anders tun, als zu lernen.
Ich startete an diesem Feiertag gemütlich in den Tag, ging in mein Lieblingscafé und lernte mit meiner „Bibel“ Motorflug Kompakt. Danach fuhr ich nach Uetersen, wo sich ganz schön viele Besucher, Piloten und Luftfahrtenthusiasten tummelten. Mit Absicht war ich mit reichlich Vorlaufszeit am Flugplatz, um noch weiter meine Nase in die Theorie zu stecken. Denn wo lässt es sich besser lernen als an der Start- und Landebahn?
„Dich kenne ich doch von Youtube“
Noch bevor ich es mir auf einer Bank gemütlich machen konnte, sprach mich ein junger Mann an. Er sagte: „Dich kenne ich doch von Youtube.“ Wir plauderten ein wenig und erzählte mir, dass er gleich seinen Soloflug haben werde. Ich drückte ihm die Daumen und musste schmunzeln, als ich an meinen ersten Soloflug dachte. Kurze Zeit später sprach mich eine junge Frau an, die mir erzählte, dass sie gemeinsam mit ihrem Freund ebenfalls die Reihe „Isabella lernt fliegen“ auf Youtube schaute. Ich freue mich immer über den regelmäßigen Austausch mit Flugschülern und Piloten – unabhängig davon, auf welchem Wege wir kommunizieren.
Typisch: Wo ist meine verdammte Sonnenbrille?
Um 13 Uhr startete ich dann endlich mit der Vorflugkontrolle. Leider zunächst ohne Sonnenbrille, denn die konnte ich partout nicht finden! Dabei schien die Sonne so stark und ich dachte darüber nach, wie ich gleich wohl fliegen sollte … Als ich mein Bose-Headset anschloss, löste sich das Problem von ganz allein. Ich hatte meine Sonnenbrille bei meiner letzten Flugstunde in die Headset-Tasche gepackt. Typisch!
Ich machte mit der Vorflugkontrolle weiter und ich merkte, dass mir doch ein, zwei kleine Nachlässigkeiten passierten. So hatte ich einfach mal vergessen eine Treibstoffprobe zu entnehmen, aber den Stand des Tanks hatte ich wiederum geprüft. Also musste ich nochmal hoch! Und dann hatte ich die Landeklappen auf beiden Seiten ausgefahren, es gab keine Probleme. Nur auf der rechten Flügelseite „fühlten“ sie sich irgendwie ein klein wenig anders an. Merkwürdig dachte ich und trotzdem unternahm ich nichts.
Die D-ELOT hat ein Landeklappen-Problem
Kurze Zeit später kam mein Fluglehrer Jan-Ole auf mich und „meine“ D-ELOT zu. Er machte ebenfalls eine Vorflugkontrolle und siehe da, er bemerkte auch, dass etwas bei den Landeklappen nicht stimmte. Wir fuhren die Klappen nochmal aus, wieder ein und ließen Fluglehrer Marcel auch noch einmal einen Blick darauf werfen. Die Klappen funktionierten, nur die eine reagierte ein bisschen langsamer. Wir fragten einen weiteren Fluglehrer, der die Cessna 152 zuvor geflogen war. Er hatte keine Unregelmäßigkeiten während des Fluges festgestellt.
Wir waren der Meinung, dass wir damit fliegen können, wollten aber trotzdem noch einmal einen internen Techniker darauf gucken lassen. Der gab schließlich grünes Licht. Mein Fluglehrer und ich änderten dennoch den heutigen Tagesplan, wir wollten nicht unnötig oft die Landeklappen ein- und ausfahren. Deswegen ging es für uns raus an die Elbe, ein bisschen Airwork, Vollkreise fliegen. Die Notlandeübungen aus 2000 Fuß vertagten wir. Zurück zum Flugplatz. Ich übte noch einmal das Landen ohne Klappen. Kein Problem! Für die D-ELOT war es dann der letzte Flug des Tages.
Eine gute Vorflugkontrolle ist extrem wichtig
Am Abend lag ich dann in meinem Bett und freute mich über meine vergangene Flugstunde mit Jan-Ole. Gleichzeitig nagte es aber an mir, dass ich nicht so genau bei der Vorflugkontrolle hingeschaut hatte. Aber es hatte auch etwas Positives: Dieses Erlebnis hat mir noch einmal klar gemacht, wie wichtig eine solche Vorflugkontrolle ist. Und wenn man sich nicht sicher ist, lieber nochmal den Fluglehrer oder einen anderen Piloten um Rat fragen!
Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.
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