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Alles, was Sie zum Transponder im Flugzeug wissen müssen!
Transponder machen Flugzeuge für Lotsen besser erkennbar – und können Kollisionen vermeiden. Wir erklären Vorschriften, Squawk-Codes und Tipps zum Transponder-Kauf.

Transponder sind heute in fast allen Flugzeugen und Ultraleichtflugzeugen an Bord. In Segelflugzeugen sind die Geräte jedoch meist nicht Cockpit-Bestandteil. Der Namen zeigt auch die Funktion: Denn Transponder ist eine Wortkombination aus Transmit (Übermitteln) und Responder (Antworten). An den Geräten kann ein vierstelliger Zahlencode mit den Ziffern 0 bis 7 eingestellt werden.
Empfängt der Transponder das Signal eines Flugsicherungsradars, sendet er als Antwort diesen Zahlencode und – je nach Transpondertyp – auch weitere Informationen. So können Fluglotsen am Radar Daten wie Position und Höhe des Luftfahrzeugs erkennen. Die Informationen sind wichtig zur Staffelung des Verkehrs zum Beispiel an großen Verkehrsflughäfen oder in Lufträumen, in denen der Verkehr aktiv gelenkt wird.
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Wie funktioniert ein Flugzeug-Transponder?
Früher nutzte die Flugsicherung ausschließlich das Primärradar, das metallische Objekte in der Luft anpeilt und deren Position anzeigt. Heute wird zusätzlich das Sekundärradar genutzt, das die Antwortsignale von Transpondern auf den Bildschirm bringt. Derzeit sind bei uns vor allem zwei Transponder-Varianten gebräuchlich. Alle senden auf der Frequenz 1090 MHz. Einerseits gibt es Mode-S-Transponder, andererseits Transponder, die zusätzlich ADS-B-Signale ausstrahlen. Sie unterscheiden sich im Umfang der übermittelten Daten.
Übersprünglich übermittelten Transponder im sogenannten Mode A nur den vom Piloten eingestellten Zahlencode aus vier Ziffern. Im Mode C wird zusätzlich auch die barometrische Höhe des Flugzeugs übermittelt. Moderne Mode-S-Transponder senden zusätzlich einen 24-Bit-Hex-Code mit, der eindeutig dem Flugzeug zugeordnet ist. Außerdem werden je nach Transponder Daten zu Steig- beziehungsweise Sinkrate oder im Autopiloten vorgewählter Höhe übermittelt.
ADS-B-fähige Transponder übertragen noch mehr: Sie sind mit einem GPS-Empfänger verbunden und senden deshalb auch die Geschwindigkeit und vor allem die GPS-basierte Position. Lotsen können so den Verkehr genauer beobachten und müssen Piloten weniger oft nach Position und Höhe fragen. Das Kürzel ADS-B steht für Automatic Dependent Surveillance–Broadcast. Diese Daten werden auch zur Kollisionswarnung genutzt und sind bei Online-Diensten wie Flightradar24 zu sehen (Flugzeug-Tracking).
Welche Transponder-Codes gibt es?
Grundsätzlich können Fluglotsen jedem Flugzeug einen eigenen vierstelligen Squawk-Code zuweisen. Zur Identifikation der Flugzeuge ist das aber wegen des Mode-S-Hex-Codes nicht mehr unbedingt erforderlich. Es gibt allerdings einige Standard-Squawks, die in Gesetzen und Richtlinien festgelegt sind:
- Squawk 7000: Standardeinstellung bei VFR-Flügen (Sichtflug) in Europa, sofern der Controller nichts anderes vorgibt.
- Squawk 2000: Standardeinstellung bei IFR-Flügen (Instrumentenflug) in Europa, sofern der Controller nichts anderes vorgibt.
- Squawk 7500: Flugzeugentführung (Merksatz: Seven five – men with knife)
- Squawk 7600: Funkausfall (Merksatz: Seven six – ich höre nix)
- Squawk 7061: Funkausfall beim Instrumentenflug (IFR) in Wetterlagen, die Sichtflug erlauben
- Squawk 7700: Notfall (Merksatz: Seven seven – close to heaven)
Wann ist ein Transponder Pflicht?
In Deutschland gilt beim Einflug in die Lufträume C (meist um Verkehrsflughäfen), D und so genannte TMZs (Transponder Mandatory Zone) die Transponderpflicht. Außerdem gilt sie beim Fliegen oberhalb von 5000 Fuß oder 3500 Fuß über Grund (es gilt die größere Höhe).
Dazu kommen noch die wichtige EU-Regel SERA.13001 in der EU-Verordnung 2016/1185. Diese schreibt vor, dass Flugzeuge mit Transponder an Bord diesen grundsätzlich einschalten müssen. Ausgenommen von der generellen Verpflichtung zur Transpondernutzung sind nur Flugzeuge, deren Bordstromversorgung dafür nicht ausreicht.
Was ist beim Kauf von Transpondern zu beachten?
Im europäischen Luftraum dürfen nur noch Transponder genutzt werden, die den Mode-S unterstützen. Die technischen Daten der einzelnen Geräte ähneln sich daher. Aber es gibt wichtige Unterschiede:
Trig Avionics Transponder- Transponder sind mit unterschiedlich starken Sendeleistungen verfügbar.
- Es gibt zertifizierte und nicht-zertifizierte Geräte – abhängig von der Flugzeugklasse, in der die Geräte verbaut werden.
- Die ADS-B-Out-Funktion gehört nicht immer zur Serienausstattung. Damit sie funktioniert, ist auch ein GPS-Empfänger erforderlich.
- Es gibt Geräte mit Nummerntasten zur Squawk-Eingabe und solche mit Drehknöpfen.
- Teils bieten Hersteller zusätzliche Schnittstellen, um den Transponder zum Beispiel in ein digitales Cockpit (Glascockpit) integrieren zu können. Dort sind auch „Remote Transponder“, die kein eigenes Bedienfeld mehr haben, sondern über das Glascockpit eingestellt werden.
Garmin GTX330
Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.
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