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AERO 2023: Das sind die Messe-Highlights

Alle wichtigen News von der AERO 2023: Was gibt es bei den ULs, Einmots, nachhaltigen Antrieben, Turboprops und Jets zu sehen? Eine Übersicht!

Von Redaktion
Auf der AERO 2023 gibt es wieder viele Neuheiten zu entdecken.
Auf der AERO 2023 gibt es wieder viele Neuheiten zu entdecken. Bild: Messe Friedrichshafen

Jedes Jahr im Frühjahr zieht die AERO Friedrichshafen tausende Flugzeug-Enthusiasten an. Hier präsentierten Aussteller ihre neuen Flugzeuge und Produkte rund um die Allgemeine Luftfahrt. Auch die Business Aviation ist auf der Messe vertreten. Und mittendrin im Trubel der AERO 2023 ist das fliegermagazin!

Wir berichten von Dienstag bis Samstag, 18. bis 22. April, live von der AERO 2023. Dann erhalten Sie an dieser Stelle alle wichtigen News von der Messe. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, an insgesamt sieben Livestreams teilzunehmen und tolle Preise zu gewinnen. Sie sollten sich die Uhrzeiten 11 und 17 Uhr merken. Alle Details dazu gibt es unter www.fliegermagazin.de/liveaero23.

Welche Hersteller, was auf der AERO 2023 präsentieren, erfahren Sie hier:

LSA, VLA & Einmot: Detailverliebt

Es sind große Fragen, die sich abzeichnen: Wie lange wird es noch bleihaltiges Avgas geben – und kommen die Alternativen rechtzeitig in den Markt? Was ist mit CO2-neutralen Alternativen zu den derzeitigen Kraftstoffen – egal, ob es nachhaltig hergestellte Flugkraftstoffe (SAF), Waserstoff oder Strom sind? Diesen Fragen stellt sich die Branche auf der AERO 2023 an immer mehr Stellen. Und doch läuft das Hauptgeschäft nach wie vor mit den althergebrachten Antrieben. Die Innovationszyklen sind in der kleinen Branche der Allgemeinen Luftfahrt mit ihren aufwändigen Zulassungsanforderungen eben doch sehr lang. Immerhin: In der Avionik ist der Sprung in eine zeitgemäße Technologie längst gelungen.  

Robin Aircraft

Ein AERO-Knaller: Robin präsentiert eine DR401 als Turboprop mit der Turbine von Turbotech. Das klassische Holzflugzeug mit der 155 PS starken Turbine hat eine sehr schlanke Schnauze, dahinter folgt das bewährte Konzept mit Knickflügeln und nach vorne aufschiebender Haube. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!

Cirrus Aicraft 

Der seit Jahren erfolgreichste Hersteller von neuen Kolbenmotorflugzeugen hat sein aktuelles Topmodell SR22T mitgebracht, also die Variante mit Turbolader. Dazu ist erstmals ein Sondermodell der TRAC-Serie zu sehen. Das Kürzel steht für »Training Aircraft«. Diese SR20 ist auf den harten Schulalltag optimiert, bringt aber ebenfalls das Glascockpit Perspective+ mit.

Auf der AERO 2023 zeigt Cirrus Aircraft das Sondermodell TRAC SR20.Auf der AERO 2023 zeigt Cirrus Aircraft das Sondermodell TRAC SR20.
Auf der AERO 2023 zeigt Cirrus Aircraft das Sondermodell TRAC SR20. Foto: Cirrus Aircraft

Zuerst war es ein Gerücht, nun ist es bestätigt: Die Auslieferung der 9000. Cirrus steht unmittelbar bevor. Ähnliche Anlässe bei früheren 1000er-Meilensteinen der Produktion hatte Cirrus genutzt, um streng limitierte Sondereditionen zu präsentieren. Das ist auch in diesem Fall so! A3-400

Diamond Aircraft 

Die Österreicher gehören eigentlich zu den Herstellern, die nur alle zwei Jahre zur AERO kommen. Doch diesmal machen sie eine Ausnahme: Diamond beschränkt sich auf einen kleineren Stand ausschließlich im Static Display vor den Hallen. Dort werden die aktuellen Erfolgsmodelle präsentiert: die einmotorige DA50RG sowie die Zweimot DA62.

Beide werden von Dieselmotoren angetrieben und teilen im Prinzip den gleichen Rumpf. Der hat zwei Türen vorn und eine weitere hinten links. Die DA50RG fliegt (als bislang einziges Muster) mit einem Continental CD-300, die DA62 ist mit zwei Austro Engine AE330 unterwegs. B1-101

Flight Design 

Der zeitweise Verlust des Zugriffs auf das eigene Werk in der Ukraine ist auch weiterhin für Flight Design extrem anspruchsvoll; die Unsicherheit wegen des Kriegs hält an. Der Hersteller aus Thüringen gibt sich trotz aller Unwägbarkeiten gut aufgestellt. Mitte 2023 sollen die erste Flight Design F2 und CT in der E-Klasse ausgeliefert werden. Die entsprechenden EASA-CS23-Zulassungen liegen vor. Die IFR-Zertifizierung soll Anfang 2024 erfolgen.

Mitte 2023 sollen die erste F2 in der E-Klasse ausgeliefert werden. Mitte 2023 sollen die erste F2 in der E-Klasse ausgeliefert werden.
Mitte 2023 sollen die erste F2 in der E-Klasse ausgeliefert werden. Foto: Flight Design

Die Entwicklung der viersitzigen F4 und die der elektrisch angetriebenen F2e wurden neu gestartet. Der  Erstflug der F4 ist nun für den Herbst 2023 avisiert. Der Erstflug der seriennahen F2e soll Anfang 2024 erfolgen. B1-101

Piper Aircraft

Die gute alte PA-28 ist der Top-Seller bei Piper: 93 Exemplare der Archer III hat der US-Hersteller 2022 ausgeliefert, dazu nochmal 53 Flugzeuge der neuen, auf Schulung optimierten Low-Cost-Variante Pilot 100i. Auf der Messe zeigt Piper eine Archer LX als Sonderedition mit dem Garmin-Glascockpit 1000NXi. A3-402

Pipistrel 

US-Luftfahrtriese Textron Aviation hat den slowenischen Hersteller bekanntlich im vergangenen Jahr übernommen – und gleich große Ankündigungen gemacht. Endlich soll die viersitzige Panthera zertifiziert werden. Das Flugzeug wurde schon 2012 auf der AERO erstmals vorgestellt – und begeistert wegen ihres rassigen Designs seitdem immer wieder Piloten. Derzeit ist sie mit einem Sechszylinder IO-540 von Lycoming motorisiert, der Mogas-tauglich ist. Ein Gesamtrettungssystem soll es als Zubehör geben – aber dazu muss die Maschine erstmal zugelassen sein. B3-201

ScaleWings SW-51 Mustang 

Schon vor einigen Jahren wurde die SW-51 vorgestelt, damals war sie noch als UL geplant. Das war konstruktiv vom Leergewicht her nicht machbar. Jetzt ist der Nachbau des legendären Fighters aus dem Zweiten Weltkrieg in 70 Prozent der Originalgröße als Bausatz erhältlich. Deshalb stellt ScaleWings auf dem Stand der deutschen Selbstbauer-Vereinigung aus, also der Oskar-Ursinus-Vereinigung (OUV).

SW-51 Mustang von ScaleWings Aircraft.SW-51 Mustang von ScaleWings Aircraft.
SW-51 Mustang von ScaleWings Aircraft.

Die ScaleWings SW-51 Mustang sieht aus, als sei sie aus Aluminium gefertigt. Aber sie besteht aus Kohlefaser-Werkstoffen. Dennoch wurden 100 000 Nieten, Blechstöße, Wartungsdeckel und Textiloberflächen in den CfK-Produktionsformen nachgebildet. Selbst der Spiegelglanz von poliertem Aluminium wurde orginalgetreu nachgebildet und verstärkt damit den historischen Eindruck für garantiert ungeteilte Aufmerksamkeit.  B4-309

Ultraleichtflugzeuge: Schwergewicht

Die Verbände Deutscher Aero Club (DAeC) und Deutscher Ultraleichtflugverband (DULV) haben 2022 einen Zulassungsrekord verzeichnet: 222 neue Dreiachser kamen dazu. Gefragt sind vor allem leistungsstarke Tiefdecker, aber auch klassische Trainer-Hochdecker. Die große Nachricht der Messe wird ohne Frage der neue Rotax 916 iS, der im klassischen Vierzylinder-Format der 900er-Familie daherkommt, aber bis zu 160 PS leistet.

Aerospool

In drei Varianten zeigt die Slowaken ihre schnelle Dynamic WT 9 UL 600, die nun mit 600 Kilogramm MTOM fliegt. Damit demonstrieren sie auch die Vielseitigkeit des Musters vom robusten Schlepper bis zur schnellen Reisemaschine. Es gibt eine Variante mit Festfahrwerk, Rotax 915 iS und Seileinzugvorrichtung für den F-Schlepp, eine Version mit Einziehfahrwerk und 912 iS, sowie ein Flugzeugmit dem turbogeladenen Rotax 914.  B4-407

Breezer Aircraft

Der schleswig-holsteinische Hersteller Breezer Aircraft baut die B850 inzwischen in Serie. Mit dem 141 PS leistenden Rotax 915 iS kann die B850 Segelflugzeuge bis 850 Kilogramm ziehen, Banner dürfen bis zu 150 Quadratmeter haben. Eine neue Motorkühlung gewährleistet auch bei hohen Außentemperaturen maximale Leistungsausbeute und sicheren Betrieb. Größere Reifen bringen mehr Bodenfreiheit. In Kombination mit einem stabileren Fahrwerk ist so der Einsatz auf »robusten« Flugplätzen möglich.

Breezer Sport von Breezer Aircraft. Auf der AERO 2023 wird sie in der neuen Variante gezeigt. Foto: Tobias Barth

Die B850 ist auch ohne Anhängelast als Reise- und Schulflugzeug einsetzbar – ein idealer Allrounder für Vereine, die auch eine starke Schleppmaschine brauchen. Auf der Messe wird die Breezer Sport mit Rotax 915 iS und Einziehfahrwerk in einer neuen Variante gezeigt: Sie hat Winglets, eine Fahrwerksabdeckung und eine aerodynamisch optimiert Cowling. Schließlich zeigt Breezer mit der Partner-Flugschule Link den Breezer UL Flugsimulator. B1-201

Elektra Solar

Bereits vor elf Jahren flog Calin Gologans Einsitzer Elektra One mit Batteriestrom. Nun hat das Unternehmen Elektra Solar die Einzelzulassung für den Prototypen des  Zweisitzers Elektra Trainer erhalten. Der Tiefdecker mit Side-by-side-Cockpit wird von zwei in Reihe angebrachten Elektromotoren des Typs HPD-50 von Geiger angetrieben und erreicht eine Reisegeschwindigkeit von 120 km/h. Als maximale Flugzeit mit einer Akkuladung nennt das Landsberger Unternehmen 2,5 Stunden. Jetzt ist die Musterzulassung als Ultraleichtflugzeug geplant. Mit 419 Kilogramm Leergewicht dürfte die Zuladung für 600 Kilogramm MTOM gut ausreichen. Derzeitige Preisvorstellung des Herstellers: zirka 250 000 Euro. A7-304

Evektor

Evektor ist als UL-Hersteller bekannt, zeigt auf der Messe aber zwei LSA: Die neue SportStar RTC ist in Europa als EASA-LSA zugelassen. die Harmony LSA hat eine Zulassung in den USA. Allerdings: Wer sich für die ultraleichte Eurostar SLW-Sport interessiert, kann eine Sitzprobe im SportStar RTC machen, die den gleichen Rumpf hat. Ansonsten ist die Harmony LSA weitgehend identisch mit dem UL: Sie hat lediglich eine etwas geringere Cockpitlänge und eine um 57 Zentimeter geringere Spannweite. Ansonsten sind die Maschinen im Wesentlichen gleich.

Der deutsche Vertrieb, das Flugsportzentrum Bautzen, rechnet spätestens zur AERO mit der erweiterten Zulassung für die Auflastung der Eurostar SLX von 525 auf 540 Kilogramm MTOM. Damit ist dann auch ein Verstellpropeller und somit F-Schlepps mit bis zu 700 Kilogramm Anhängelast möglich. Eine Auflastung einer Eurostar SLX mit 472,5 Kilogramm MTOM erfordert den Austausch des Torsionskastens und der Tragflächen. B1-303

Junkers Flugzeugwerke

Die A60 von Junkers Fligzeugwerke noch als Modell auf der AERO 2022. Foto: Peter Wolter

Die ersten ultraleichten A50 hat Junkers bereits ausgeliefert. Das faszinierende Retro-UL in Wellblech-Ausführung mit offenen Tandem-Cockpits erregt viel Aufsehen. Doch jetzt kommt die Innovation: derselbe Look, das gleiche Retro-Feeling – aber mit einem neuen Design. Bei der Junkers A60, die kein historisches Vorbild hat, sind die Sitze nebeneinander angeordnet;  es gibt eine optional vom Piloten selbst anzubringende Cockpithaube. Das macht die Retro-Fliegerei noch alltagstauglicher. Es war geplant, die A60 noch vor der AERO 2023 in die Luft zu bringen und sie dann auszustellen.   A3-117

JMB Aircraft 

Bei JMB Aircraft ist immer ein Messe-Highlight zu sehen. Diesmal sogar drei! Da wäre zuerst die VL3 in einer Version mit dem brandneuen Rotax 916 iS, der bei gleicher Einbaugröße wie beim 915 jetzt 160 PS leistet. So weit dürften nur wenige andere Hersteller mit der Integration des neuen Triebwerks sein.

JMB Aircraft: VL-3TE-915. Bild: JMB Aircraft

Mit Spannung wird erwartet, wie weit die Flugerprobung mit der Turboprop-Version der VL3 gediehen ist. Die Variante mit Turbotech-Turbine aus Frankreich war 2022 erstmal gezeigt worden und hatte sehr viel Aufsehen erregt. Schließlich hat JMB im vergangenen Jahr den US-Kitplane-Hersteller Evolution übernommen. Die Turboprop mit Druckkabine wird nun in Tschechien gefertigt – ein Exemplar ist im Static Display zu sehen.  B2-101, SD-34

TL-Ultralight  

Der tschechische Hersteller freut sicht über die deutsche Musterzulassung für den Tandemsitzer Stream mit 600 Kilogramm MTOM, der auch auf der AERO zu sehen ist. Die Sparker mit Side-by-side-Sitzanordnung dagegen, die im vergangenen Jahr erstmals gezeigt wurde, lässt sich weiterhin Zeit mit der Zulassung. Probeflüge sind jedoch jederzeit beim Hersteller in Hradec Karole möglich. Die TL 3000 Sirius als 600-Kilo-UL mit Schleppzulassung ist derzeit unangefochten das  begehrteste Flugzeug von TL-Ultralight. Auch die TL 2000 Sting S4 hat sich unter UL-Enthusiasten als schneller und komfortabler Tiefdecker etabliert. Die deutsche Musterzulassung für deren 600-Kilogramm-Version ist ebenfalls in Arbeit. Auch für dieses Muster wird es eine Schleppzulassung geben. B1-109 

Turboprops & Jets: Eigene Zeit kaufen

Turboprops waren 2022 die Gewinner der Verkaufsstatistik – mit einem Anstieg von mehr als zehn Prozent. Und bei den Jets war das kümmerliche Wachstum von 0,3 Prozent vor allem in Schwierigkeiten bei den Lieferketten begründet. Denn eigentlich fliegt die gehobene Privatluftfahrt aktuell allen davon. Flugausfälle in der Pandemie, Streiks in der kommerziellen Luftfahrt oder der Wunsch nach Flexibilität: All das sind gute Gründe für Turboprop oder Businessjet. Entsprechend lang sind die Wartezeiten bei der Bestellung von Neuflugzeugen.  

Cirrus Aircraft

Der Hersteller ist tief verwurzelt in der Kolbenmotorfliegerei – und bietet mit seinem Vision Jet dennoch den nach Gulfstreams G500/600/650/650ER am zweitmeisten gebauten Businessjet an. Ein Triebwerk, V-Leitwerk und Gesamtrettungssystem machen den Vision Jet einmalig. Der US-Hersteller zeigt auf der Messe das Mock-up des Jets – und es lohnt sich, für das Sitzerlebnis in der 5+2-Kabine Schlange zu stehen. Im Static Display hat Cirrus die aktuelle Version G2+ mitgebracht.  A3-400/SD-17

Daher 

Die aktuelle Topversion TBM 960 von Daher.Die aktuelle Topversion TBM 960 von Daher.
Die aktuelle Topversion TBM 960 von Daher.

Die aktuelle Topversion TBM 960 des schnellen Turboprop-Tiefdeckers aus Frankreich bietet allen Komfort, vom Glascockpit mit vollelektronischer Steuerung des PT6E-66XT-Motors von Pratt & Whitney bis zur automatischen Notlandefunktion HomeSafe. Vor einigen Jahren hat Daher den US-amerikanischen Hersteller Quest mit seiner robusten Hochdecker-Turboprop Kodiak 100 gekauft. Deren Serie III ist auf der AERO 2023 zu sehen; die 2022 in Oshkosh präsentierte große Schwester Kodiak 900 dagegen nicht.  A3-305

Gulfstream 

Der US-Premium-Konzern bringt das größte Flugzeug der AERO 2023 mit: Die G500 aus der Langstreckenflotte bietet zwölf Sitze und acht Schlafplätze in drei Kabinenbereichen. SD-02

Pilatus Aircraft

Neben den aktuellen PC-12 NGX und PC-24 zeigt Air Alliance, deutscher Vertriebsspartner des Schweizer Herstellers, auch eine ältere, in der hauseigenen Werft grundüberholte PC-12. SD-10

Piper Aircraft

Piper Aircraft: M600/SLS.Piper Aircraft: M600/SLS.
Piper Aircraft: M600/SLS.

Was einst als Kolbeneinmot Malibu auf den Markt kam, hat sich zur Familie entwickelt: Das Topmodell M600/SLS ist eine Turboprop mit automatischem Notlandesystem. Die kleine Schwester M350 kombiniert einen wirtschaftlichen Kolbenmotor mit dem Komfort einer Druckkabine. 213 Knoten TAS und 1343 Nautische Meilen Reichweite in FL 250 sowie die Zulassung für Flüge in bekannte Vereisungsbedingungen prädestinieren das Flugzeug für sicheres Reisen rund ums Jahr. A3-402

Textron Aviation 

Der amerikanische Hersteller baut Flugzeuge unter den Marken Beechcraft, Cessna und nun auch Pipistrel. Gleich fünf Flugzeuge der Marke Cessna sind zu sehen: als Light-jet die Citation M2, dazu die Mittelstreckenjets CJ4 und XLS – und dann noch der legendäre Buschflieger Grand Caravan EX. Von Beechcraft ist eine King Air 260 dabei. A3-119/SD-12

Nachhaltige Antriebe: Unter Strom

Längst geht das Thema Nachhaltigkeit in der Allgemeinen Luftfahrt auf der AERO über die Halle A7 hinaus, in der die e-flight-expo Aussteller zu diesem Thema vereint sind. Auch in den anderen Hallen sind Aussteller auf dem AERO Sustainability Trail (Nachhaltigkeitspfad) mit grünen Ballons gekennzeichnet. Dabei geht es nicht nur um Elektroantriebe, sondern auch um Wasserstoff, Hybridlösungen oder nachhaltige Kraftstoffe.

Ampaire/RED Aircraft

Cessna Caravan mit dieselellektrischem Hybridantrieb.

Der Dieselflugmotor von RED Aircraft aus Deutschland mit zwölf Zylindern ist schon länger in etlichen Flugzeugen zugelassen. Mit dem US-Hersteller Ampaire wird er nun mit einem Elektromotor kombiniert. Der hybride Antriebsstrang soll als Umrüstung zuerst für die Turboprop Cessna Caravan zugelassen werden.  A4-140

Blue Spirit Aero 

Das französische Start-up arbeitet seit 2020 an einem wasserstoffbetriebenen Elektroviersitzer namens »Dragonfly«. Mehrere Elektromoren und Propeller sind an der Vorderkante des Flügels angebracht. Diese »Distributed Electric Propulsion« hat den Vorteil, dass das Flugzeug bei Ausfall eines oder sogar mehrerer Motoren zwar an Leistung verliert, aber noch fliegen kann. Zielmarkt für die »Dragonfly« sind Flugschulen. Mehr Informationen dazu gibt es auf der AERO 2023. A7-205

Pie Aeronefs 

Pie Aeronefs: UR-1.

Der Schweizer Hersteller will bis 2026 leichte und emissionsfreie Elektro-Flugzeuge auf den Markt bringen. Derzeit arbeitet die Firma an einem Rennflugzeug namens UR-1. Es soll eine Spannweite von 6,60 Metern und ein V-Leitwerk für geringeren Luftwiderstand haben. Die UR-1
ist speziell für Luftrennen auf eine Höchstgeschwindigkeit von 500 km/h ausgelegt. Angetrieben wird sie von einem 200-PS-Elektromotor. Die Batterien sind in den Flügeln untergebracht. Bisher hat es noch keinen Testflug gegeben – ursprünglich war er für 2022 angekündigt worden.   A7-115

Pipistrel 

Man muss sich immer noch dran gewöhnen: Pipistrel ist nun Teil der eAviation-Abteilung von  Textron Aviation. Der US-Konzern führt auch die Marken Cessna und Beechcraft. Nach wie vor ist die Velis Electro des slowenischen Herstellers das einzige musterzugelassene Elektroflugzeug. Der Trainer ist selbstverständlich auf dem Pipistrel-Stand zu sehen; er hat sich inzwischen in der Praxis vielfältig bewährt. B3-201

Verein Cellsius 

Studierende der ETH Zürich haben ein neues Projekt: Unter dem Namen H2 entwickeln sie einen Wasserstoff-Antrieb für eine Lightwing AC4. Geplant ist eine Flugdauer von mehr als zwei Stunden und eine Reichweite von 250 Kilometern. Zuvor bauten die Studenten das Elektroflugzeug e-Sling. Es hatte seinen Erstflug im September 2022 und ist nun der weltweit erste als Einzelstück zugelassene Elektroviersitzer.  A7-207

Voltaero 

Voltaero entwickelt ein Hybridflugzeug mit 1000 Kilometern Reichweite: Cassio 330.

Das französische Unternehmen entwickelt ein Hybridflugzeug mit 1000 Kilometern Reichweite. Der Antrieb wird in einer umgebauten Cessna Skymaster mit dem Projektnamen Cassio 1 erprobt. Seit kurzem ist Air New Zealand neuer Projektpartner. Die Cassio-Flugzeuge soll es künftig in drei Versionen mit Konfigurationen von fünf bis zwölf Sitzen geben. Die fünfsitzige Cassio 330 befindet sich im Zertifizierungsprozess, Auslieferungen sind schon für 2024 geplant. A7-101

ZeroAvia 

Im Januar hat eine 19-sitzige Dornier 228 von ZeroAvia ihren Testflug erfolgreich absolviert. Sie ist das bisher größte Flugzeug, das (teilweise) mit Wasserstoffantrieb fliegt. Eines der zwei Turboprop-Triebwerke an der Do 228 wurde durch einen 600 kW starken Elektromotor ersetzt. Doch ZeroAvia arbeitet auch an einem Umrüstsatz für die Cessna Caravan. Bis 2025 soll der Wasserstoff-Elektro-Antrieb einsatzfähig sein, bei dem Brennstoffzellen Strom aus Wasserstoff erzeugen. Ziel ist, dass noch in diesem Jahr die voll einsatzfähige Konfiguration zur Zertifizierung eingereicht wird. Mehr dazu gibt es auf der AERO 2023 zu hören.  A7-110

Autoren: Thomas Borchert, Martin Schäfer, Isabella Sauer

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